So verstrickt sich Filmfinanzier Groenewold tiefer in die Causa Wulff
David Groenewold und Christian Wulff werden wiederholt von "Bild" mit Hotelübernachtungen in Zusammenhang gebracht. W&V Online hat ein aktuelles Schreiben des besagten Sylter Hotels an Filmfinanzier Groenewold vorliegen.
Es werden neue Vorwürfe gegen Bundespräsident Christian Wulff laut – und erneut wird Filmfinanzier David Groenewold mit hineingezogen. In der Affäre um Vergünstigungen für den ersten Politiker des Landes erhebt die "Bild"-Zeitung den Vorwurf der Vertuschung. Demzufolge hat Wulff sich in seiner Zeit als niedersächsischer Ministerpräsident im Jahr 2007 vom Berliner GFP-Filmfonds-Manager Groenewold einen Aufenthalt in einem Hotel auf Sylt buchen und bezahlen lassen.
Vor drei Wochen nun - so das Blatt - habe Groenewold in dem Hotel angerufen und die Angestellten zu Stillschweigen über den Vorgang verpflichtet. Dann sei er persönlich im Hotel erschienen und habe Mitarbeiter des Hotels aufgefordert, ihm alle relevanten Rechnungen und Belege auszuhändigen. Der Anwalt des Bundespräsidenten erklärt dazu, Wulff habe Groenewold alle Auslagen damals bar erstattet.
W&V Online liegt inzwischen ein Schreiben des besagten Sylter Hotels an den 38-jährigen Groenewold vom Dienstag dieser Woche vor (siehe unten), das zwar seine Bitte um Aushändigung der Rechnungskopien – zuerst telefonisch und drei Tage später persönlich – bestätigt. Allerdings versichert das Hotelmanagement gegenüber Groenewold, dass der Filmmanager zu keinem Zeitpunkt darum gebeten habe, die Unterlagen "zu vernichten, zu manipulieren oder ähnliches". Das Schreiben soll auch die "Bild" kennen - dort wird die Versicherung der Sylter aber nicht erwähnt.
Inzwischen wehrt sich Groenewold gegen die "Bild"-Darstellung unter Bezug auf das Schreiben via Anwalt. "Damit entbehrt der durch die Bild vermittelte Verdacht, dass unser Mandant versucht habe, Unterlagen bezüglich eines gemeinsamen Sylt-Aufenthaltes mit Familie Wulff verschwinden zu lassen oder Informationen hierüber zu vertuschen, jeder Grundlage", betont Christian-Oliver Moser, Anwalt von David Groenewold. Er wirft nun im Gegenzug "Bild" vor, "in rechtswidriger Weise einen Vertuschungsvorwurf konstruiert“ zu haben.
David Groenewold wird wiederholt im Zusammenhang mit ungeklärten Rechnungen Wulffs von der "Bild" ins Feld geführt – mit diversen Hotelübernachtungen und mit einer Wulff-Biografie, die das Springer-Blatt von Groenewold gesponsert sah. Tatsache ist aber: David Groenewold hat 2007 in Niedersachsen mit seiner via GFP gehaltenen Beteiligung Odeon Film eine Produktionsfirma gegründet. Dafür hat er eine Millionen-Bürgschaft des Landes Niedersachsen zugesagt bekommen - sie aber laut ZDF nie abgerufen. Damals hat Groenewold ganz offen von einer bewussten Entscheidung gesprochen, da das Land und sein Ministerpräsident persönlich "wichtige Impulse für die Weiterentwicklung der Medienwirtschaft" geben würden.