Bilanz und neuer Investor:
So steht ProSiebenSat.1 da, wenn Max Conze übernimmt
Das US-Investmenthaus General Atlantic kommt, Thomas Ebeling geht: Der scheidende CEO von ProSiebenSat.1 hinterlässt seinem Nachfolger ein Plus.
Zum Abschluss seiner Arbeit an der Spitze von ProSiebenSat.1 hat Thomas Ebeling noch einen neuen Partner für das Geschäft mit Internetportalen gefunden – ein Bereich, der unter dem am Donnerstag ausscheidenden CEO der AG massiv ausgebaut und kommerzialisiert wurde.
Das US-Investmenthaus General Atlantic übernimmt laut Mitteilung vom Donnerstagmorgen 25,1 Prozent der Anteile an der Nucom Group, zu der unter anderem Online-Plattformen wie Verivox oder Parship gehören. Die Nucom Group werde dabei mit 1,8 Milliarden Euro bewertet, heißt es in der Mitteilung.
Der Investor gilt als erfahren im Medienbereich. So war er vor ein paar Jahren bereits als Großaktionär am Online-Rubrikengeschäft von Axel Springer beteiligt. Zudem ist er in Deutschland als Miteigentümer vom Fernbusbetreiber Flixbus bekannt - in den USA hält er unter anderem Anteile an Airbnb und Uber. Über den Einstieg von General Atlantic ins ProSiebenSat.1-Digitalgeschäft war bereits vor einigen Tagen spekuliert worden.
ProSiebenSat.1 schafft trotz Schwächen Rekordjahr
Das vergangene Geschäftsjahr schloss ProSiebenSat.1 zudem besser ab als erwartet. Dank des gut laufenden Digitalgeschäfts verdiente der Konzern mit 471 Millionen Euro unterm Strich sechs Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor. Der Konzern erwirtschaftet inzwischen 51 Prozent des Umsatzes außerhalb des TV-Werbegeschäfts, das 2017 nurmehr um ein Prozent gewachsen ist und durchaus schwächelt.
Auch beim Umsatz, der um sieben Prozent auf 4,1 Milliarden Euro zulegte, konnten die Münchener ihre Prognose erfüllen. Sie verkünden nun, bevor Conrad Albert als Interims-CEO und ab Juni Max Conze als neuer AG-Lenker übernehmen, ein neues "Rekordjahr". Dank der Sparte, in die die General Atlantic einsteigt: "Der wichtigste Wachstumstreiber für die ProSiebenSat.1-Gruppe war auch 2017 das Segment Digital Ventures & Commerce. Hier erhöhte ProSiebenSat.1 den Außenumsatz um 30 Prozent auf 996 Millionen Euro, wobei besonders die Online-Plattformen Verivox, Amorelie und Flaconi zum organischen Wachstum beitrugen", heißt es zur Bilanz.
Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg zudem um drei Prozent auf 1,05 Milliarden Euro. Für das aktuelle Geschäftsjahr hat sich das Management rund um den neu ernannten Konzernchef Conze ein weiteres Umsatzplus sowie eine Ebitda-Marge im mittleren 20-Prozentbereich vorgenommen.
ps/dpa