Wo es jetzt hingeht bei ProSiebenSat.1

Wichtig ist für die AG jetzt das Engagement in den Bereichen Adtech und Data. So hat der Konzern gemeinsam mit der TF1 Group sowie Mediaset die European Broadcaster Exchange (EBX) gegründet. Das Joint Venture soll die technische Weiterentwicklung von Onlinewerbung vorantreiben und den Bedarf an sicheren Umfeldern und qualitativ hochwertigen pan-europäischen Video-Kampagnen bedienen. Darüber hinaus hat ProSiebenSat.1 erst vergangene Woche eine gemeinsame Registrierungs- und Data-Initiative mit RTL Deutschland sowie der United Internet AG initiiert und wird diese mit der Zalando als erstem Partner starten.

Vorstandschef Thomas Ebeling bestätigte seine Jahresprognose: Der Umsatz soll 2017 deutlich steigen, der um Sondereffekte bereinigte Überschuss das Vorjahresergebnis übertreffen. Demnach peilt das Unternehmen auch weiterhin ein Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich sowie ein Nettowachstum des TV-Werbemarkts von 1,5 bis 2,5 Prozent an.

Ebeling rechne "für das zweite Halbjahr mit einem wieder positiven Umfeld im TV-Werbemarkt", so der Konzernlenker wörtlich. Das Internetgeschäft wachse weiterhin dynamisch.

Die guten Prognosen helfen der Aktie von ProSiebenSat.1 indes erst einmal nicht. Das Papier stieg zunächst vorbörslich um rund 1,5 Prozent und fiel dann nach Handelsbeginn fast 3 Prozent. Die Ergebnisse des zweiten Quartals hätten die Erwartungen übertroffen, schrieb Goldman-Sachs-Analystin Lisa Yang. Aber das TV-Geschäft war schwächer als erhofft. 

Von ihrem Tiefpunkt aus dem Jahr 2009 hat sich die Aktie seit dem Antritt von Firmenchef Thomas Ebeling zwar längst erholt. Im November 2015 erreichte sie mit fast 51 Euro ein Rekordhoch - das war kurz vor dem Aufstieg in den Leitindex Dax im März. Seitdem ging es für die Aktie allerdings wieder um mehr als ein Drittel bergab.

ps/dpa


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.