
So sorgt die Bavaria-Tochter Cumulus Media für gutes Wetter in der ARD
Mehr Wetterprogramm denn je will die neuen Bavaria-Firma Cumulus Media für die ARD und andere Sender erstellen - helfen soll dabei Doku-Kenner Studio Hamburg.
Die Übernahme des ARD-Wetters von Jörg Kachelmanns Firma Meteomedia durch die neue Bavaria-Tochter Cumulus Media kann als geglückt bezeichnet werden – zumal die 1000ste Sendung ohne Zwischenfall aus dem Wetterstudio auf dem Bavaria-Gelände am heutigen Montagabend um kurz vor acht Uhr im Ersten über die Bildschirme flimmern wird. Für Achim Rohnke, Chef der Bavaria Film Gruppe, und Cumulus-Lenker Christian Hunold ist nun die Zeit reif, neue Dinge anzuschieben. Dabei helfen soll unter anderem die NDR-Tochter Studio Hamburg, die sich rückwirkend zum 1. Februar zu 20 Prozent an der bisherigen 100-prozentigen Bavaria-Wettertochter beteiligt.
Achim Rohnke: "Studio Hamburg verfügt über große Erfahrung auf den Gebieten Wissenschaft, Dokumentation und Naturfilm. Die Verbindung dieser Kompetenz mit der Wetterkompetenz der Cumulus Media sowie der Produktionskompetenz der Bavaria Film Gruppe bieten beste Voraussetzungen für die Sicherung und breite Verankerung unserer Qualitätsformate." Er bemerkt ein immer größeres Interesse der Zuschauer an Wetterinformationen angesichts des Klimawandels und der Zunahme von Extremwetter – warum nicht auch neue Formate entwickeln und sich "auf noch breitere Beine stellen“? Das nimmt sich Cumulus Media zusammen mit dem neuen Partner Studio Hamburg vor, ohne schon konkret zu werden. Immerhin: Mit Wettermoderator Karsten Schwanke hat das Team bereits einen TV-Mann und Meteorologen zur Seite, der jahrelang das ZDF-Wissensmagazin "Abenteuer Wissen“ präsentiert hat.
Auch weitere Kunden unter deutschsprachigen Sendern im Inland und dem benachbarten Ausland, bei Internetanbietern und Radiosendern wollen Rohnke und Hunold für Cumulus Media gewinnen; Gespräche würden geführt. Seit Jahresbeginn stellt die Firma für die ARD sowie nahezu alle ARD-Landesrundfunkanstalten moderierte Wettersendungen mit den Moderatoren Claudia Kleinert, Sven Plöger, Schwanke und Donald Bäcker her und geht zwischen 17 und 22.30 Uhr acht bis zwölf Mal live auf Sendung – darunter "Das Wetter im Ersten" und das "Tagesthemen-Wetter". Cumulus Media bedient auch Hörfunkprogramme sowie Angebote im Internet. Hierzu hat die Bavaria das Fernsehstudio elf in der Bavaria Filmstadt als Wetterstudio eingerichtet. Für die Fertigung der Sendung wurde das Studio völlig neu mit hoch auflösender HD-Aufzeichnungstechnik, einer HD-Grafik und HD-Regie ausgerüstet.
Zunächst einmal arbeitet Cumulus Media am weiteren Ausbau des feinmaschigen Netzes an Wetterstationen von Meteomedia, der meteorologischen Basis der Prognosedaten für das Wetterprogramm. Die jüngste Station erhebt ab sofort die Wetter- und Klimadaten für das "Filmstadt-Wetter". In Anwesenheit der Wettermoderatoren Kleinert und Schwanke ist am Montag die neue Messstation "Grünwald Bavaria Filmstadt", pünktlich zur 1000. Sendung eingeweiht worden - auf einem Wiesengrundstück zwischen Wetterstudio und der U-Boot-Attrappe, in der einst Wolfgang Petersens Filmklassiker "Das Boot“ gedreht worden ist. Der Standort Filmstadt südlich von München rüstet in Sachen Wetter weiter auf: In Kürze wird auf einer der höchsten Produktionshallen des Geländes, in der die ARD-Daily "Sturm der Liebe“ entsteht, eine Wettercam installiert. Sie wird Bilder der Alpenkette in den Meteomedia-Pool einspeisen.
Als Hintergrund für den Wechsel des Produzenten hat die Bavaria im letzten Herbst "auslaufende Verträge über die moderierten nationalen und regionalen Wettersendungen im Ersten und in den Dritten Programmen" an. Im Juni 2011 haben Bavaria Film und Jörg Kachelmanns Schweizer Firma Meteomedia AG, die bis dahin zahlreiche Wettersendungen für das Erste und die Dritten Programme realisiert hatte, eine Rahmenvereinbarung über eine gemeinsame Zusammenarbeit geschlossen. Darin haben sich Bavaria Film und Meteomedia zum Ziel gesetzt, die Produktion von Wetterprogramm gemeinsam weiterzuentwickeln und dabei ihre jeweiligen Kernkompetenzen einzubringen. Zuvor hat der Prozess um den früheren ARD-Wettermoderator Jörg Kachelmann für Trubel und Schlagzeilen gesorgt.