
Design:
So sieht die BMW-Zukunft aus
Auf einer speziellen Veranstaltung für Influencer präsentiert BMW den M Next. Dieses Auto ist viel mehr als eine Studie. Es ist ein Statement für die Selbstbestimmung des Piloten und dessen Freude.

Foto: BMW Group
„Ist die Studie BMW M Next ein großer Wurf?”
Schon wieder eins dieser futuristischen Konzeptfahrzeuge eines Autoherstellers?
Nein, der BMW M Next bietet weitaus mehr. Er ist der Versuch, die Bedrohung des Markenkerns durch Zukunftsthemen wie Autonomes Fahren in Stärke umzumünzen. Selbstbestimmung statt Passivität.
Der Designchef der BMW-Gruppe Adrian van Hooydonk bringt es auf den Punkt, indem er den Unterschied zum letzten Konzeptfahrzeug erklärt: "Während der BMW Vision iNext gezeigt hat, wie das autonome Fahren das Leben an Bord verändern wird, zeigt der BMW Vision M Next, wie modernste Technologie auch das Selbstfahrerlebnis purer und emotionaler machen kann."
Die Wortwahl entscheidet. Das "Selbstfahrerlebnis" soll "emotionaler" werden. Das ist logisch. Denn der Claim von BMW lautet "Freude am Fahren" und nicht "Freude am Gefahrenwerden". Auch wenn die Möglichkeit des Autonomen Fahrens näher rückt, muss BMW den Spaß am Pilotsein betonen. Sonst steht die emotionale Beziehung zwischen Konsument und Marke auf dem Spiel.
Die Schnittstelle zwischen den Welten im Auto selbst nennt BMW "Boost Pod". Er ist das Einzige, was der Fahrer beziehungsweise die Fahrerin während der Reise vor sich wahrnimmt: Ein Lenkrad, ein transparentes Curved Glass Display und ein Full AR Head-Up Display - mehr braucht es nicht.
Auf dem Lenkrad können die Fahreinstellungen adaptiert werden, im Curved-Glass-Display dahinter fächern sich in fünf Clustern Informationen wie Drehzahl, Geschwindigkeit, Energiemanagement des Fahrzeugs, die Herzfrequenz des Fahrers und Bereitschaft des Boost-plus-Modus auf. Der kann für zusätzliche Leistung auf Knopfdruck aktiviert werden.
BMW präsentiert seinen Pionier nicht nur in Formen, Flächen und Farben. Auch die Sprache verströmt Gefühl. Schaut man dem M Next ins Gesicht, erweitert sich die respekteinflößende, markentypische Niere zur Seite in dreieckige Elemente in einer Farbe namens "Thrilling Orange". Davon ausgehend ziehen "gespannte Flächen wie Muskelstränge" über die Haube.
Und die Techno-Lyrik geht weiter.
Die Schweller sind aus Carbonrezyklat (Vorsicht, nachhaltig!). Front- und Heckscheinwerfer sind in "Laser Wire Technologie" umgesetzt. Auf dem mächtigen Rücken, der eine Hommage an den legendären Rennwagen BMW M1 ist, warnt eine einzige hauchdünne Glasfaser auf jeder Seite. "Wie eine abstrahierte EKG-Anzeige eines Herzschlags" - dichtet BMW.
Ein Techno-Tattoo hat der neue BMW-Hintern übrigens auch. Die Darstellung des BMW Turbo-Doppelemblems ist links und rechts in die transparenten Scheiben der Heckleuchten integriert. Durch einen phosphorbeschichteten Druck wirkt das, als würden die Logos im Heck frei schweben.