
Startup-Mentalität:
So sammelt Daimler Ideen in der Mitarbeiter-Crowd
Der Autobauer ist auf der Suche nach der "100-Millionen-Idee": Egal ob mehr Klicks oder weniger Kosten - jeder darf seinen Vorschlag in der "Digital Life Crowd" zur Abstimmung stellen.

Foto: Daimler
"Wir wollen das Kreativpotenzial unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nutzen, um neue, große Geschäftsideen zu finden. Niemand kennt unser Unternehmen besser und weiß, welche Potenziale dort zu heben sind", sagt Bodo Uebber, Vorstand Finanzen und Controlling bei der Daimler-Tochter Financial Services.
Bis Ende November können die Beschäftigten ihren "Wurf" auf der "Digital Life Crowd Ideenplattform" eintragen. Gesucht werden Ideen und Geschäftsmodelle, die eine Größenordnung von 100 Millionen im Visier haben. Dies können zum Beispiel Klicks, neue Kunden, Umsatz, geladene Kilowattstunden, autonom fortbewegte Passagiere oder Frachtcontainer sein. Ob bei Pkw und Nutzfahrzeug oder im Bereich der Mobilitäts- und Finanzdienstleistungen - das Feld ist weit.
Hinter dem Wettbewerb steckt Lab1886, das unternehmenseigene Innovationslabor mit gleichnamigem Inkubator. Es wurde im August 2017 gegründet bzw. entstand als Umfirmierung der bisherigen, 2007 gestarteten Abteilung Business Innovation. "Wir fördern damit die Garagenkultur im Unternehmen", äußerte sich damals die Leiterin Susanne Hahn.
Der Wettbewerb kombiniert online Ideeneinreichung, -abstimmung und -bewertung ("Vvoting") sowie -finanzierung ("Funding"). Aus den am besten bewerteten Ideen wird ein Expertenteam von Digital Life, dem Hort der digitalen Transformation bei Daimler, und Lab1886 die Top-15-Ideen auswählen.
Im Januar 2018 können alle Mitarbeiter während einer Crowdfunding-Woche diese Ideen, unter Nutzung eines für diesen Zweck zentral bereitgestellten Rahmens, finanzieren. Die drei Siegerideen erhalten dann in der Zeit von Februar bis März 2018 eine intensive fachliche Begleitung mit professionellen Startup-Methoden von den Experten des Lab1886. Nach positiver Bewertung durch eine Expertenjury kann bis zu zwölf Monate lang im Inkubator an der Umsetzung der Idee weiter gearbeitet werden.