Interview mit CEO Carsten Schmidt:
Sky Deutschland baut Stellen ab
CEO Carsten Schmidt will den Bezahlsender Sky "ein Stück weit neu erfinden". Während beim Personal gespart wird, sollen die Ausgaben für Eigenproduktionen verdoppelt werden, erklärt der Senderchef in einem Interview.
Der Bezahlsender Sky baut Stellen ab. Dies kündigte Geschäftsführer Carsten Schmidt in einem Interview mit dem Handelsblatt an.
"Wir sprechen von einer zweistelligen Zahl an betroffenen Positionen sowie zudem von einer niedrigen zweistelligen Zahl an Führungskräften", sagte Schmidt. Teilweise sollen die Stellen "über ein Freiwilligenprogramm" abgebaut werden.
Ein Auslöser des Umbaus dürfte die kürzlich erfolgte Übernahme der Sky-Gruppe durch den US-Konzern Comcast sein. Die Mutter des Film- und TV-Unternehmens NBC Universal hatte den TV-Sender im Herbst 2018 mehrheitlich übernommen. Seine kleine deutsche Pay-TV-Tochter bereits mit Sky verschmolzen. NBC-Universal-Chefin Katharina Behrends berichtet nun an Sky-CEO Schmidt.
Dem Umbau im Management fielen unter anderem Kommunikationschef Ralph Fürther und der langjährige Sport-Chef Roman Steuer zum Opfer. Ihre Abgänge wurden bereits in den letzten Wochen bekannt.
"Was wir jetzt tun, ist etwas, was jedes erfolgreiche Unternehmen tun sollte, nämlich sich immer wieder ein Stück weit neu zu erfinden", sagt Schmidt im Interview. In den letzten 20 Jahren seien "Strukturen und Abläufe entstanden, die wir nun anpassen". Sky solle so "effektiver und agiler" werden.
Ausbau der Eigenproduktionen
Dass der Personalumbau mit steigendem Kostendruck zu tun hat, weist Schmidt zurück. Allerdings veröffentlicht das einstmals börsennotierte Unternehmen seit der Comcast-Übernahme keine Geschäftszahlen mehr. Zur wirtschaftlichen Entwicklung bleibt Schmidt vage. Er sei "zufrieden mit dem ersten Halbjahr", so Schmidt. "Wir sind auf einem guten Weg. Wir wachsen."
Ausbauen will Schmidt die Zahl der Eigenproduktionen. "Wir werden künftig viel mehr produzieren als bisher", kündigt der Sky-Chef an. In die so genannten "Sky Originals" – also Serienproduktionen wie "Babylon Berlin" oder "Das Boot" – wolle man die Invistionen "in den kommenden fünf Jahren europaweit mehr als verdoppeln".