ARD-Reportage:
Shitstorm über Amazon: ARD zeigt Online-Händler als Ausbeuter
Nach der kritischen ARD-Reportage "Ausgeliefert! Leiharbeiter bei Amazon", tobt die Diskussion über den Online-Händler im Social Web. Neben zahlreichen schockierten Usern gibt es auch solche, denen die massiven Vorwürfe gleichgültig sind.
Nach der kritischen ARD-Reportage "Ausgeliefert! Leiharbeiter bei Amazon", tobt die Diskussion über den Online-Händler im Social Web. Viele User geben bei Facebook und Twitter ihre Boykott-Absichten bekannt und kommentieren den ARD-Beitrag. Der Großteil zeigt sich empört über die ausbeutenden Arbeitsbedingungen, unter denen Leiharbeiter aus dem EU-Ausland für Amazon arbeiten, über menschenunwürdige Unterkünfte und über eine Security-Firma mit möglichen Verbindungen zur Neo-Nazi-Szene.
"Ich kaufe bei denen sicher nichts mehr" - "Schämen Sie sich!" - "Was ich auf ARD gesehen habe ist erschreckend, und menschenunwürdig. Werde nie wieder was über Amazon Bestellen und ich hoffe, ihr werdet das gleiche tun." So und ähnlich lesen sich viele Kommentare auf der deutschen Facebook-Seite von Amazon. Doch die Diskussion ist so hitzig, wie es angesichts der emotional packenden Dokumentation zu erwarten ist. Denn gleichzeitig werfen viele Usern den Empörten vor, sich moralisch ambivalent zu verhalten, wenn sie einerseits nun Amazon verteufelten, andererseits aber T-Shirts tragen, die in Fern-Ost unter ebenfalls menschenunwürdigen Bedingungen produziert wurden. "Kommt doch mal von dem Gutmenschentum runter. Das hält doch eh nur bis zum nächsten Superangebot", so einer der vielen Vorwürfe.
Amazon selbst schweigt weiterhin zu den Vorwürfen, sowohl im Social Web, als auch angesichts der Anfragen, die zahlreiche Redaktionen nun an die Amazon-Pressestelle gerichtet haben, etwa Spiegel Online. Das passt allerdings zur Kommunikationsstrategie, die sich auch schon in der ARD-Reportage gezeigt hat. Auch bei den Reportern Diana Löbl und Peter Onneken hat sich das Unternehmen trotz mehrmaliger Anfragen nicht gemeldet.