Kehrtwende bei Red Bull:
Servus TV sendet doch weiter
Servus TV bleibt den deutschen Zuschauern nun doch erhalten: Die Historie des Red-Bull-Senders ist um eine weitere Überraschung reicher.
Alle deutschen TV-Zuschauer, die schon das finale "Servus" auf den Lippen hatten, können sich den Abschiedsgruß sparen: Servus TV, der zum Medienimperium von Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz gehörende Sender, wird hierzulande zum Jahresende nun doch nicht wie geplant abgeschaltet. Der Sendebetrieb wird stattdessen weiterlaufen – auch im klassischen linearen TV. Das hat W&V exklusiv aus Salzburg erfahren.
Dabei hatte der Konzern erst Ende Juli diesen Jahres das teilweise Aus für den Kulturkanal mit alpenländischem Touch verkündet, der in Deutschland einen Marktanteil von 0,25 Prozent erreicht. "Servus TV fokussiert sich auf seinen Heimatmarkt und seine österreichische Programmidentität. Als Konsequenz wird die Sendelizenz in Deutschland und der Schweiz zurückgelegt und der Sendebetrieb in diesen Ländern per Jahresende eingestellt", verkündete der Konzern damals.
Zuschauer und Kunden halten zum Salzburger TV-Kanal
Jetzt klingt das schon deutlich optimistischer: "Die sehr positive Resonanz von TV-Zuschauern, Kunden und Agenturen die uns in den letzten Wochen und Monaten erreicht hat, hat uns außerdem motiviert, zum neuen Online-Angebot, den Sendebetrieb von Servus TV im klassischen TV-Bereich fortzusetzen, weiter auch auf diesem Weg erreichbar zu bleiben und das Vermarktungspotenzial abzurunden", so das offizielle Sender-Statement.
Und nicht nur das: Im digitalen Bereich soll Servus TV auch noch kräftig ausgebaut werden. Für 2017 ist eine übergreifende Digital-Plattform geplant, die erstmals alle Angebote der Dachmarke unter einem Dach vereint: Servus TV, "Servus"-Magazin, "Servus am Marktplatz" und die Servus-Bücher. Ein genauer Termin für den Launch dieser crossmedialen Plattform steht derzeit aber noch nicht fest.
Servus TV sagt immer wieder "Servus" ...
Die eigentlich noch junge Historie des Mateschitz-Senders ist damit um eine weitere Überraschung reicher. Denn im Mai 2016 hatte Red Bull zum ersten Mal verkündet, den Kanal komplett dichtzumachen. Der Anlass: Mateschitz hatte sich maßlos über den Plan der Mitarbeiter geärgert, einen Betriebsrat gründen zu wollen. Nachdem das Gros der Angestellten umgehend erklärte, das sei nun doch nicht der Fall, wurde die Ankündigung prompt wieder einkassiert.
Vielleicht ist ja auch der Name des Senders ein bisschen das Programm: "Servus" hat im alpenländischen Dialekt nicht nur die Bedeutung von "Auf Wiedersehen". Man sagt damit auch "Hallo".