Austritt:
Serviceplan verlässt den GWA
Paukenschlag wenige Wochen vor der Wahl des neuen GWA-Vorstands und Präsidenten: Deutschlands größte Agenturgruppe Serviceplan tritt aus dem Branchenverband aus.
Serviceplan, die nach eigenen Angaben größte unabhängige Agenturgruppe Europas, tritt zum 31. Dezember 2014 aus dem GWA aus. Das bedeutet sowohl finanziell als auch inhaltlich eine deutliche Schwächung des Gesamtverbands Kommunikationsagenturen.
Vorangegangen waren etliche Gespräche zwischen GWA-Präsident Lothar Leonhard und dem GWA-Geschäftsführer Ralf Nöcker. Das letzte Mal diese Woche Montag.
Florian Haller, Hauptgeschäftsführer der Serviceplan-Gruppe: „Zum aktuellen Zeitpunkt sehen wir aus mehreren Gründen keinen Mehrwert in der Mitgliedschaft für uns und unsere Mitarbeiter. Wir sind selbstverständlich gegenüber dem GWA für Diskussionen offen und möchten die Auszeit gerne für konstruktive Gespräche nutzen. Und wir werden uns auch weiterhin auf anderen Ebenen in und für unsere Branche einsetzen. Grundsätzlich sind wir selbstverständlich an einem Austausch mit den Agenturen und dem GWA – egal auf welcher Ebene - interessiert!“
In den vergangenen Monaten nahmen die Stimmen unter den GWA-Mitgliedern zu, die mit dem Verband unzufrieden sind. Als Kritikpunkte wurden vor allem die unzureichende Öffentlichkeitsarbeit und das fehlende Agenda-Setting genannt.
Auch Florian Haller schlägt in diese Kerbe: „Was wir vermissen sind Branchenthemen, die vom GWA gesetzt und in die Öffentlichkeit gebracht werden, eine aktive und funktionierende agenturübergreifende Plattform für Mitgliedsagenturen sowie auch Ausbildungs- und Versicherungsangebote, die nicht nur für kleinere Agenturen einen Mehrwert bieten."
Schon im Sommer 2011 hieß es, dass Serviceplan die Mitgliedschaft beenden wolle. In der Folge überarbeitete der Verband die bis dahin gültige Beitragsstruktur. Serviceplan blieb daraufhin weiter im GWA.
Ob das Angebot der Münchener, auch weiter offen für konstruktive Gespräche zu sein, eine Chance für einen weiteren Verbleib bietet, ist schwer einzuschätzen.