Countdown-Abbruch:
Sensations-Sprung: Red Bull glüht an der Stratosphäre
Auch wenn der von Red Bull gesponserte Extrem-Sprung von 36 Kilometern Höhe zurück auf die Erde noch einmal verschoben wurde - der österreichische Getränkeriese profitiert noch einmal mehr von dem Medien-Bohei.
Eigentlich wollte Servus.tv live vom Start des Extremsportlers Felix Baumgartner zum 36-Kilometer-Sprung aus der Stratosphäre berichten, doch dann wurde nichts daraus: Um 11:32 Ortszeit in Roswell wurde am gestrigen Dienstag erneut das Experiment abgeblasen - zu starke Winde hätten den Ballon verzogen. Der einzige Gewinner bei dem neuerlichen Launch-Stopp: Red Bull. Denn der Getränkehersteller, der Medienberichten zufolge 25 Millionen Euro in das Projekt investiert haben soll, profitiert von der immer größer werdenden Medienöffentlichkeit. Noch einmal kann er die ganze Aufmerksamkeit auf sich ziehen, noch einmal kann das Unternehmen das Markenzeichen, den roten Stier in Szene setzen. Sowohl Fernsehsender Servus.tv von Red Bull-Gründer Dietrich Mateschitz als auch das hauseigene Marketing-Heft "Red Bulletin" hatten über den Weltrekord-Versuch berichtet, den Red Bull sponsert. Auch deutsche Sender berichteten, "Spiegel" und "Focus" sowie die Tageszeitungen ebenso. Aus über 36 Kilometern über dem Erdboden will Extremsportler Felix Baumgartner auf die Erde zurückspringen. Über fünf Minuten freien Fall soll der Österreicher aushalten, der mit einem Spezialanzug ausgestattet ist. Seit 2007 bereitet sich das Team auf diesen Sprung vor. Als möglicher neuer Starttermin wird jetzt Donnerstag genannt.
Für Red Bull bedeuten 25 Millionen Euro fast noch Porto-Kassen-Niveau. Denn das Unternehmen investiert rund ein Drittel seines Umsatzes in Werbung. 2011 sollen es nach Angaben des österreichischen "Wirtschaftsblatts" weltweit 4,25 Milliarden Euro Umsatz gewesen sein. 311,2 Millionen Euro Gewinn sprangen dabei raus - ein satter Sprung von 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 75,6 Milionen Euro allein bekommt Dietrich Mateschitz, der noch 49 Prozent an Red Bull hält. 76 Millionen seine thailändischen Teilhaber.
Der Medienwert, den Red Bull durch die vermehrte Aufmerksamkeit erreicht, dürfte um einiges höher liegen als die 25 Millionen Euro. Auf Youtube haben den Red-Bull-Kanal über 600.000 Interessiert abonniert. Allein das Video vom verschobenen Start der vergangenen Woche hat über acht Millionen Abrufe erzielt. 333.000 Fans hat Red Bull Stratos auf Facebook. 124.000 Twitter-Follower verfolgen das wahnwitzige Projekt.