
Platz fürs Junge Angebot :
Sendeschluss bei Eins Plus und ZDF Kultur
In der Nacht von Freitag auf Samstag endet eine TV-Ära mit den Digitalsendern Eins Plus und ZDF Kultur - und es entsteht Platz für einen Netzkanal.

Foto: ARD
Eins Plus und ZDF Kultur, digitale TV-Programme von ARD und ZDF für Wissen, Service und Kultur, werden am 30. September um Mitternacht ausgeknipst. Damit folgen SWR und ZDF einer Vorgabe der Ministerpräsidentenkonferenz vom Oktober 2014. Dabei war in Potsdam beschlossen worden, Eins Plus und ZDF Kultur zugunsten des gemeinsamen Jungen Angebots von ARD und ZDF einzustellen.
"Dieses reine Onlineangebot startet am 1. Oktober 2016", heißt es nun von beiden Sendeanstalten – erneut ohne den Namen des Neustarts im Netz zu nennen, der ja bereits ab Samstag das junge Publikum ansprechen soll. Der Wechsel geschehe vorbehaltlich der noch ausstehenden letzten Ratifizierung durch die Landesparlamente, heißt es am Dienstag.
Fans müssen nicht ganz auf beliebte Programmreihen der beiden Sender verzichten; Konzertübertragungen beispielsweise vom Metal-Festival aus Wacken und vom Hurricane-Festival haben schon vor dem Aus für ZDF Kultur eine neue Heimat bei 3sat und Arte gefunden. Dort sollen künftig auch Formate wie die Konzertreihe "ZDF@bauhaus" sowie die Magazine "Kulturpalast" und "Bauerfeind" zu sehen sein.
Eins Plus startete 1997 - zunächst als Eins Muxx - und bot Service, inzwischen ist es ein Jugendprogramm. ZDF Kultur bringt seit einigen Monaten nur noch Wiederholungen von Musik, Dokus, Filmen und Serien. Fürs Flankieren des reinen Netzangebots im TV wurde bereits Eins Festival zu One umgebaut und inhaltlich verjüngt.
Einige Tage vor dem Start des Jungen Angebots gibt es übrigens die Beta-Version einer App dazu. In der Beschreibung im App-Store heißt es: "Neue und alte Serien, spannende Geschichten und Infos." Statt eines Namens stehen an der Stelle dafür nur Sternchen. Wie das neue Online-Programm für 14- bis 29-Jährige heißen soll, wird am Donnerstag verkündet.
Die App wird nicht die einzige Plattform sein, auf der das Team die "jungen" Inhalte präsentiert - die sich in die Bereiche Info, Orientierung und Unterhaltung aufteilen lassen. Die Nutzer sollen auch über Youtube, Instagram & Co auf die Webvideos und andere Formate zugreifen können. Außerdem wollen die Macher eine Community aufbauen.
ps/dpa