Neuer Co-CEO für RTL Group:
Schäferkordt konzentriert sich wieder aufs deutsche RTL-Geschäft
Chefwechsel bei der nächsten HV der RTL Group: Anke Schäferkordt zieht sich aufs deutsche lukrative RTL-Geschäft zurück, Bert Habets folgt nach.
Anke Schäferkordt, CEO der RTL Group, zieht sich aus dieser Führungsposition zurück – "auf eigenen Wunsch", wie es in der Mitteilung der Bertelsmann-Tochter vom Mittwoch heißt. Die 54-Jährige will sich demnach auf die Führung der Mediengruppe RTL Deutschland mit Sendermarken wie RTL, Vox, n-tv oder Super RTL nebst Online-Auftritten und Digital-Engagements konzentrieren. Auch ihrem Bertelsmann-Vorstandsmandat bleibt Schäferkordt treu.
Während sich Anke Schäferkordt nach der nächsten Hauptversammlung der RTL Group am 19. April wieder aufs lukrative deutsche RTL-Geschäft zurückzieht und auch den Job im Verwaltungsrat der RTL Group sein lässt, wird Bert Habets neuer Co-CEO der RTL Group an der Seite von Guillaume de Posch und CFO Elmar Heggen.
Habets ist derzeit CEO von RTL Nederland. Die Position wird er zunächst beibehalten; ein Nachfolger dort soll bis Ende des Jahres feststehen. Mit der personellen Neuordnung in der Führungsstruktur des Unternehmens wolle die RTL Group "Weichen für langfristige Kontinuität" stellen, heißt es vom Konzern.
Anke Schäferkordt führt die Mediengruppe RTL Deutschland – Cashcow und größtes Geschäft der RTL Group - seit September 2005. "In dieser Zeit baute die Mediengruppe RTL Deutschland ihr Portfolio mit neuen linearen TV-Sendern und Digitalangeboten systematisch aus und steigerte zugleich ihren operativen Gewinn (EBITA) von 240 Millionen Euro im Jahr 2005 auf rund 700 Millionen Euro (2015: 684 Millionen Euro)", macht das Unternehmen deutlich.
Bertelsmann-CEO Thomas Rabe, der auch dem Verwaltungsrat der RTL Group vorsitzt, bedauert, aber respektiert nach eigenen Angaben die Entscheidung Anke Schäferkordts. Er sagt über den Einsatz der Managerin für die TV- und Radioholding:
"Gemeinsam mit ihren Vorstandskollegen ist es ihr gelungen, die RTL Group digitaler, internationaler und wachstumsstärker zu machen. Gleichzeitig haben sie und ihr Management-Team die Erfolgsgeschichte der Mediengruppe RTL Deutschland fortgeschrieben."
Schäferkordt selbst wird mit den Worten zitiert, es sei jetzt "der richtige Zeitpunkt", sich auf den weiteren Ausbau der TV- und Digitalgeschäfte in Deutschland sowie auf die strategische Weiterentwicklung von Bertelsmann zu konzentrieren. Beim Fernsehen in Köln besteht durchaus Nachholbedarf: RTL hat in den vergangenen Jahren an Reichweite verloren. Nicht alles kann der Nachwuchs wie RTL Nitro oder RTL Plus ausgleichen.