Wetten, dass ...?:
Schützenhilfe für Lanz: Online-Petition von Dieter Nuhr
Der Kaberettist Dieter Nuhr springt jetzt dem angeschlagenen Moderator Markus Lanz bei. Er hat eine Online-Petition gestartet, in der er die Abschaffung von Online-Petitionen fordert. Lanz allerdings fuhr am Wochende einen Negativ-Rekord mit "Wetten, dass ...?" ein.
Der Kaberettist Dieter Nuhr springt jetzt dem angeschlagenen ZDF-Moderator Markus Lanz bei. Er hat eine Online-Petition gestartet, in der er die Abschaffung von Online-Petitionen fordert. "Gegen digitales Mobbing, binäre Erregung und Onlinepetitionswahn", hat sich diese Petition auf die Fahnen geschrieben. Allerdings war diese Forderung der Plattform "Open Petition" ein Dorn im Auge. Die Petition wurde gelöscht und nach eigenen Angaben in den "Trollturm" verbannt. Nuhr habe die Nutzungsbedingungen nicht beachtet.
"Meine so schön formulierte Online-Petition wurde aus Gründen freier Meinungsäußerung gesperrt", kommentierte Nuhr.
Meine so schön formulierte Onlinepetition wurde aus Gründen freier Meinungsäußerung gesperrt...
— Dieter Nuhr (@dieternuhr) January 26, 2014
Aber der Kabarettist muss noch nicht aufgeben: Jetzt hat ein User für ihn eine Petition für den Erhalt von Nuhrs Petition gestartet. Auch von anderer Seite formiert sich Unterstützung für Lanz. Der Berliner Piratenpolitiker Christopher Lauer hat am Samstag im Netz eine Gegen-Petition mit dem Titel "Markus Lanz soll mal bitte seine Show so machen wie er will, immerhin ist er ja erwachsen" gepostet. Bis Montagvormittag waren immerhin schon 270 Unterstützer dabei.
Eine Fernsehzuschauerin aus Leipzig hatte vergangene Woche eine Online-Petition gegen Talkmaster Lanz lanciert. Die Aktion unter dem Motto "Raus mit Markus Lanz aus meiner Rundfunkgebühr!" hatten bis Montag etwa 220.000 Menschen virtuell unterschrieben.
Die Online-Kampagne hat ihm offenbar doch geschadet, denn Markus Lanz hat sich mit der aktuellen "Wetten, dass ...?" nicht von seinen Quoten-Dilemma erholt. Im Gegenteil, ihn verfolgten am Samstag nur 6,31 Millionen Zuschauer. Das ist ein trauriger Rekord, denn mit 19,4 Prozent fiel der Marktanteil erstmals in der 33-jährigen Geschichte der Show unter die 20-Prozent-Marke. Und so musste Lanz sogar die Tagesführung abgeben. Die Show landete nämlich deutlich hinter dem RTL-Dschungelcamp "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!", das 8,33 Millionen Zuschauer fesselte.
Die Online-Begehren gegen seine Talkshow hatte Lanz gleich zu Beginn der "Wetten, dass ...?"-Show aufgegriffen: Er wünschte dem Publikum ein gutes neues Jahr und schob als ironische Anspielung hinterher: "Auch ich habe mir in diesem Jahr vorgenommen, es ein bisschen gemütlicher angehen zu lassen. Und ich muss sagen: Gerade mit Blick auf die vergangenen Tage ist mir das hervorragend gelungen. Finden Sie nicht?" Großer Applaus folgte.
Am 22. Februar kommt die Show live aus Düsseldorf, am 5. April aus Offenburg. Weitere Details stehen nicht fest. dpa/aj