
E-Commerce:
Rose-Bikes-Chef Diekmann berät den BVB
Der CEO des Fahrradhändlers Rose Bikes, Marcus Diekmann, bringt sein digitales Knowhow künftig auch beim Fußball-Bundesligisten BVB ein. Er unterstützt das Merchandising des Vereins in E-Commerce-Fragen.

Foto: BVB
Marcus Diekmann ist das, was man einen umtriebigen und innovativen Kopf bezeichnen kann. Der 41-Jährige ist Geschäftsführer und Mitgesellschafter des Online-First-Unternehmens Rose Bikes und hat sich in den vergangenen Jahren einen Namen als Handels- und Transformations-Experte gemacht. Ein Knowhow, das er jetzt auch beim Bundesligisten Dortmund einbringt. Diekmann unterstützt das BVB-Merchandising in E-Commerce-Fragen. Mit seiner Expertise will der Champions-League-Teilnehmer auch im "digitalen Merchandising" den nächsten Schritt gehen und den Erfolgskurs der vergangenen Jahre verstetigen, heißt es in der dazugehörigen Pressemitteilung.
Vor seinem Wechsel zu Rose Bikes war Diekmann Chief Digital Officer des weltweit zweitgrößten Fahrradherstellers Accell Group und Director Digital, E-Commerce & Omni-Channel bei der Beter Bed Holding. Er zählt zudem zu den Mitgründern der Digital-Agentur Shopmacher und des Frontend-UX-Beratungsunternehmens Kommerz (heute Rose Digital). Der Fachbuchautor ("E-Commerce lohnt sich nicht") berät Unternehmen bei der digitalen Transformation, unter anderen die Babyfachmarktkette Baby One. In der Corona-Krise gründete er gemeinsam mit mittelständischen Handelsunternehmen die Pro-Bono-Initiative "Händler helfen Händlern".
Auf dem Weg zum Omnichannel-Händler
Unter Marcus Diekmanns Führung entwickelte sich Rose Bikes zum vielbeachteten Omnichannel-Händler, der nicht nur konsequent die Verschmelzung von On- und Offline-Handel vorantreibt, sondern für die Branche unorthodoxe Wege geht. So nahm Rose Bikes im August vergangenen Jahres die Digitalagentur und E-Commerce-Spezialisten Kommerz unter ihre Fittiche. Um für sich selbst digitale Innovationen zu entwickeln und gleichzeitig mit anderen Onlinehändlern Projekte und Joint Ventures zu stemmen und - natürlich - das Handelsgeschäft weiter auszubauen.
Seit etlichen Monaten ist Diekmann dabei, Rose Bikes zu einer vertikalen Fahrradmarke zu machen, die unabhängig vom Fachhandel über ein flächendeckendes, stationäres Netz verfügt. Dafür prüft das Unternehmen verschiedene, flexible kooperative Businessmodelle, heißt es. Shop-in-Shop-Konzepte seien ebenso möglich wie Stand-Alone-Stores im Franchisekonzept. Aber auch andere, neue Betreibermodelle sollen realisiert werden. Unterstützt wird er von dem Retailexperten René Schielen, der seit März den Geschäftsbereich "New Business & Retail Cooperation" führt.
Rose Bikes beschäftigt heute rund 490 Mitarbeiter. Der Fokus liegt auf individuellen, nach Kundenwünschen gebauten Fahrrädern. Die Wunschbikes werden von Hand am Hauptsitz in Bocholt im Münsterland montiert und europaweit ausgeliefert. Im Onlineshop sowie in den Stores in Bocholt, Münster, Posthausen, München und am Zürichsee in der Schweiz lassen sich die Räder mithilfe des digitalen Bike-Konfigurators zusammenstellen. Im Wirtschaftsjahr 2018/2019 kam Rose Bikes auf einen Umsatz von 102 Millionen Euro. Ein wichtiger Faktor bleibt nach wie vor der Onlinehandel, der bislang um die 80 Prozent der Einnahmen ausmachte.