
Studie:
Roboterjournalismus wird abgelehnt
Befragte einer aktuellen Studie lehnen Künstliche Intelligenz bei Medienangeboten mehrheitlich ab. Print genießt weiterhin größeres Vertrauen.

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Print - ein Auslaufmodell? Und ist der Siegeszug des Roboterjournalismus unaufhaltsam? Laut einer aktuellen Umfrage von NextMedia.Hamburg, einer Initiative für die Medien- und Digitalwirtschaft, ist die Antwort auf beide Fragen ein klares "Nein". Demnach glaubt knapp die Hälfte an den Fortbestand der klassischen Tageszeitung,sogar etwas mehr (53 Prozent) an die weitere Existenz von Fachmagazinen.
Für die älteren Altersgruppen über 30 Jahre bleiben außerdem lokale Zeitungen und Magazine relevant. Andere Print-Produkte wie Nachrichtenmagazine, Boulevardzeitungen oder Kundenmagazine haben hingegen laut der repräsentativen Studie, die Statista im Auftrag von NextMedia.Hamburg im Vorfeld der Innovationkonferenz Scoopcamp 2018 durchführte, schlechtere Karten: Sie werden wahrscheinlich nicht überleben, glauben die Befragten.
Virtual Reality kommt gut an
Die Printmedien müssen sich ihre Zielgruppe jedoch mit neuen Angeboten teilen – wie etwa Virtual Reality. So wünschen sich 67 Prozent der Befragten Inhalte zu Natur-Themen im VR-Gewand; bei den über 50-Jährigen sind es sogar 72 Prozent. Etwa die Hälfte der Befragten fände VR für Sport oder Wissenschaft interessant, aber nur ein Drittel für Kultur oder Politik. Die Jüngeren habe erstaunlicherweise weniger Interesse an dieser Art der Aufbereitung: Bei den 18- bis 29-Jährigen sind es gerade mal zehn Prozent.
Wenig Fans haben im Bereich der Medienangebote bislang Künstliche Intelligenz und Roboterjournalismus. 45 Prozent der Deutschen sind der Meinung, dass sich diese Technologie nicht durchsetzen wird. Entsprechend skeptisch sehen sie daher auch automatisierte Nachrichten:49 Prozent sind hier eher kritisch, 28 Prozent lehnen diese Art von News ganz ab. Nur drei Prozent halten Roboterjournalismus für sinnvoll.
KI - nein danke
Das spiegelt sich auch in der Bewertung automatisierter Nachrichten wider: 43 Prozent halten solche Meldungen für unglaubwürdig, nur 18 Prozent schenken diesem Content Glauben. Die restlichen 39 Prozent können die Sachlage gar nicht einschätzen. Entsprechend nachvollziehbar ist daher, dass sich 91 Prozent der Befragten für eine Kennzeichnung von automatisiert erstellten Artikeln aussprechen
Wenn es um die Nutzungssituation geht, können die Menschen den Angeboten der Zukunft allerdings durchaus etwas abgewinnen. Besonders dem autonomen Fahren: Die freie Zeit, die dabei entsteht, wollen rund 22 Prozent nutzen, um sich über aktuelle Nachrichten zu informieren. Ein Drittel der Befragten möchte die Zeit aber lieber mit Entertainment verbringen: Musik hören, Serien oder Filme sehen oder ein Buch lesen sind hier die Favoriten. Nur etwa jeder Fünfte würde arbeiten, soziale Kontakte pflegen oder sich erholen.