Nach Trennung von Gazprom:
Rewe springt Schalke 04 zur Seite
Der Lebensmittelhändler Rewe greift dem angeschlagenen Zweitligisten Schalke 04 mit einem temporären Sponsoring unter die Arme. Damit zollt Rewe dem Club Anerkennung für seine Haltung.
Nachdem sich der Fußballverein Schalke 04 von seinem russischen Sponsor Gazprom getrennt hat, springt jetzt der Lebensmittelhändler Rewe dem Verein aus der zweiten Bundesliga zur Seite. Bis zum Saisonende wird Rewe "Trainingskit-Partner" von Schalke 04. Das bedeutet: Ab sofort wird das Rewe-Logo auf der Trainings- und Aufwärmbekleidung des Profiteams zu sehen sein.
Auch einen neuen Trikotsponsor konnten die Königsblauen bereits gewinnen: Bei Pflichtspielen wirbt seit zwei Wochen das Wohnungsunternehmen Vivawest auf der Brust der Spieler.
Peter Maly, Bereichsvorstand COO REWE, erklärt: "Schalke 04 hat mit der Beendigung des Gazprom-Sponsorings Haltung gezeigt und eine notwendige und zugleich wirtschaftlich gravierende Entscheidung getroffen. Als Unternehmen mit einer langen Geschichte und starken Wurzeln in unserer nordrhein-westfälischen Heimat wollen wir einen kleinen Beitrag dazu leisten, dass dieser traditionsreiche Verein jetzt die Voraussetzungen dafür schaffen kann, seine Zukunft im deutschen Fußball auf eine neue wirtschaftliche Grundlage zu stellen."
"Zunächst einmal bedanken wir uns für die schnelle und pragmatische Umsetzung. In den gemeinsamen Gesprächen wurde sofort deutlich, welche Bedeutung Schalke 04 für den Fußball und die Region hat. Die Strahlkraft des Clubs ist ungebrochen – ein tolles Zeichen für Mitglieder, Fans, Partner und Mitarbeiter. Das Engagement von Rewe unterstreicht, dass die Neuausrichtung im Sponsoring der richtige Schritt war. Nun freuen wir uns die gemeinsame Zeit", sagt Schalkes Vorstandsvorsitzender Dr. Bernd Schröder.
Die Vermarktungsidee soll Schule machen
Zugleich möchte Schalke, so Schröder weiter, mit der separaten Vermarktung der Trainings- und Aufwärmkleidung dauerhaft neue Möglichkeiten für Königsblau schaffen: "Im deutschen Profifußball sind wir mit diesem Modell Vorreiter. Wir wollen auch in Zukunft neue und zu Schalke passende Sponsoring-Möglichkeiten gestalten, um die wirtschaftliche Handlungsfähigkeit des Vereins weiter zu stärken."
Schalkes Finanzen sehen derzeit nicht allzu rosig aus, der Abstieg in die zweite Bundesliga schmerzt den Verein. Dennoch konnte der Club in seinem am 15. März vorgestellten Finanzbericht Erfreuliches vermelden. Der Bericht für das vergangene Kalenderjahr weist zwar einen Verlust von 17,6 Millionen Euro sowie einen Umsatz-Rückgang um knapp fünf Prozent aus, doch der Schuldenberg schrumpfte unter die 200-Millionen-Grenze und liegt nach einem Rückgang um 33,5 Millionen Euro jetzt bei 183,5 Millionen Euro, vermeldet der Kölner "Express". Nach Medienangaben verdiente Schalke in der zweiten Liga durch den Gazprom-Deal neun Millionen Euro pro Saison. In der ersten Bundesliga wären es sogar 15 Millionen Euro.