
Problematische Drittanbieter:
Real wirft Nazi-Artikel aus dem Online-Shop
Ein Drittanbieter hatte Uniformen, Tropenhelme, Masken und weitere Artikel auf der Online-Plattform eingestellt. Die Handelskette hat sich entschuldigt. Doch der Ärger ist womöglich noch nicht ausgestanden.

Foto: Twitter/Real
Die Handelskette Real hat Ärger mit Memorabilia aus der der Nazi-Zeit: Im Online-Shop wurden über Drittanbieter, die Real Online als Handelsplattform nutzen, unter anderem Nachbauten von Tropenhelmen, Gürteln der Wehrmacht, Soldatenuniformen sowie Feldkochbücher und Ähnliches zum Kauf angeboten.
Darunter befand sich auch eine Soldatenuniform, zu der es hieß: "Das Soldaten-Kostüm sieht besonders erschreckend mit unserer Adolf-Hitler-Maske aus." 53,90 Euro hätte die Uniform gekostet. Hätte – denn sie ist nicht mehr im Angebot.
Das Unternehmen hat nämlich, nachdem in der Öffentlichkeit zunehmend Kritik geäußert wurde, schnell reagiert: Die Artikel wurden aus dem Online-Shop genommen, zudem veröffentlichte Real eine Stellungnahme. In dieser bittet der Konzern um Entschuldigung – und erklärt:
Real distanziert sich
"Trotz bereits umfangreicher vorhandener Sicherheitsmaßnahmen mussten wir jedoch zu unserem großen Bedauern feststellen, dass sich im Angebot Dritter auch Artikel befinden, die die Vorgänge in der Zeit des Nationalsozialismus verherrlichen und als Fan-Artikel angeboten werden. Real distanziert sich eindeutig vom Angebot und Verkauf dieser Artikel und hat am vergangenen Sonntag unmittelbar nach Bekanntwerden erster Hinweise reagiert und verdächtige Artikel sofort aus dem Angebot des Onlineshops entfernt."
Eigentlich hat Real seit dem Start des Webshops als Online-Marktplatz klar geregelt, welche Artikel angeboten werden dürfen. Darunter sind auch "Propagandamaterial und Material mit Kennzeichen verbotener und verfassungswidriger Organisationen" sowie "Gewaltverherrlichendes, volksverhetzendes, diskriminierendes Material" ausdrücklich genant. Allerdings ist wohl angesichts der Zahl von rund 12 Millionen angebotenen Produkten im Shop die Kontrolle der Einhaltung dieser Bestimmungen noch nicht optimal geregelt.
Ganz ist der Ärger für die Handelskette möglicherweise auch noch nicht vorbei: Der Grünen-Nachwuchspolitiker Sebastian Hansen hat bereits angekündigt, Strafanzeige gegen Real zu stellen.