Krisenmanagement:
Rassismus-Shitstorm: Wie sich "Bild" entschuldigt
Krisenmanagement bei der "Bild am Sonntag": Auf mehreren Seiten hat sich Chefredakteurin Marion Horn der Rassismus-Debatte gestellt, den ihr Vize Nicolaus Fest vergangene Woche losgetreten hatte.
Krisenmanagement bei der "Bild am Sonntag": Vergangene Woche hatte der Stellvertretende Chefredakteur Nicolaus Fest einen Shitstorm losgetreten, indem er einen sehr islamkritischen Kommentar verfasst hatte. In der neuesten Ausgabe der "BamS" hat Chefredakteurin Marion Horn noch einmal sehr umfangreich Stellung bezogen. Vier Seiten widmet sie der Debatte und dokumentiert dabei auch die zahlreichen Leserbriefe, die das Blatt erreicht haben.
Horn schreibt deutlich: "Wir – und dabei spreche ich für die gesamte Redaktion von 'Bild am Sonntag' – achten und respektieren jede Religion." Und sie fährt fort, dass es in dem Kommentar darum ging, die Verbrechen zu kritisieren, die im Namen des Islam begangen werden, zum Beispiel gegen Frauen und Schwule. Und er plädiere dafür, dies beim Thema Einwanderung und Asyl zu berücksichtigen. Diese Meinung müsse man nicht teilen, aber es sei in ihrem Verlag durchaus möglich, verschiedene Meinungen zu haben. Weswegen sie sich entschieden habe, den Beitrag zu drucken. "Wohl eine Fehleinschätzung", sagt sie im Nachhinein, "denn wir haben mit diesem Kommentar viele Menschen verletzt."
Schon vergangene Woche mussten Horn und "Bild"-Chef Kai Diekmann Feuerwehr spielen. Horn hatte sich via Twitter von den Äußerungen distanziert, Diekmann hatte einen eigenen Kommentar veröffentlicht, der betitelt war mit "Keine Pauschalurteile über den Islam!"