Marketing-Offensive:
Puma will den US-Markt erobern
Puma greift im US-Markt seinen Kontrahenten Nike an. Mittel zum Zweck: Investitionen in Flagship-Stores und ein millionenschweres Media-Budget.
Puma tritt mit neuem Ehrgeiz den Wettbewerb um Marktanteile am US-Sportmarkt an. Als ersten Schritt hat die Brand nach zwei Jahren Entwicklungszeit in der Fifth Avenue in Manhattan einen Flagship-Store eröffnet. Kunden können dort Kaffee trinken, in einem digitalen Trainings-Center ihr Fußballtalent unter Beweis stellen und an Events mit wechselnden Kult-Brands und Künstlern teilnehmen. Puma erhofft sich so direktere Insights in Kundenverhalten und Kundenwünsche.
"Wir haben uns in den vergangenen zehn Jahren darauf konzentriert, über soziale Plattformen Kontakt zu den Kunden zu halten", zitiert The Drum Pumas weltweiten Marketing-Chef Adam Petrick. Aber in einem eigenen Laden könne man eins zu eins mit den Kunden interagieren. Und man könne die Verbraucher dabei beobachten, wie sie ihre Produkte kaufen und sie fragen, was sie mögen oder nicht. "Das ist unbezahlbar", so der Marketing-Profi.
Um sich besser gegenüber US-Marktführer Nike behaupten zu können und die eigene Glaubwürdigkeit zu stärken, plant das Unternehmen auch eine Steigerung seiner Media-Budgets. Während in der Vergangenheit vor allem Partnerschaften mit Stars wie Rihanna im Vordergrund der Marketing-Aktivitäten standen, soll jetzt über klassische Medien die Brand-Awareness gesteigert werden. "Der Kanal, über den wir vermutlich am schnellsten wachsen können, sind klassische Medien", sagt Petrick. Aber auch mit eigenen Läden will Puma Schritt für Schritt weitere Städte erobern.
Man sei überrascht, dass Verbraucher die Marke Puma zwar kennen, aber nur wenig mit ihr verbinden, so der Marketing-Profi weiter. Um das zu ändern, holte der Sportausrüster Ende 2018 Havas als Media-Agentur an Bord und stattete sie mit 300 Millionen Dollar Budget aus. Die Kooperationen mit Künstlern sollen aber auch in Zukunft fortbestehen. Hier soll Puma die familiäre Nähe von Havas zu Vivendi und Universal Music zugutekommen.