Agenturhochzeit:
Publicis und Omnicom fusionieren
WPP ist vom Thron gestürzt: Mit der Fusion von Omnicom und Publicis entsteht eine neue Nummer 1 der Agenturgruppen. Mit 130.000 Mitarbeitern kommt die Gruppe auf einen gemeinsamen Börsenwert von 27 Milliarden Euro.
WPP ist vom Thron gestürzt: Mit der Fusion von Omnicom und Publicis entsteht eine neue Nummer 1 der Agenturgruppen. Mit 130.000 Mitarbeitern kommt die Gruppe auf einen gemeinsamen Börsenwert von 27 Milliarden Euro. Es sei eine Fusion unter Gleichen, betonten die Unternehmen in einer gemeinsamen Erklärung an die Mitarbeiter. Die Fusion, die per Aktientausch über die Bühne gehen werde, soll Ende diesen oder Anfang nächsten Jahres abgeschlossen sein. Allerdings müssen noch die Wettbewerbshüter zustimmen, was eventuell noch eine Hürde darstellen könnten.
Unter das Dach des neuen Konglomerats kommen dann Agenturen wie BBDO, DDB, TBWA, Saatchi & Saatchi, Leo Burnett, OMD, ZenithOptimedia, Ketchum oder Fleishman-Hillard. Laut Investoren-Prospekt würden sieben der 15 am meisten mit Awards dekorierten Agenturnamen, sieben der zehn kreativsten Agenturen und vier der Top-Digital-Shops aus dem Hause der neuen Publicis Omicom Group stammen. Nach eigenen Angaben erwirtschafteten alle Töchter zusammen einen Umsatz von 17,7 Milliarden Euro und kamen auf ein Ebitda von 2,8 Milliarden Euro.
An der neuen Publicis Omnicom Group werden Publicis wie Omnicom je rund die Hälfte der Anteile halten. Die neue Gesellschaft wird ihren Sitz in den Niederlanden haben, die Zentralen bleiben aber in Paris und New York. Dort sollen auch die Aktien notiert bleiben. Publicis-Chef Maurice Levy und Omnicom-Chef John Wren sollen die Gruppe als gleichberechtigte Chefs führen. In der gemeinsamen Erklärung an die Mitarbeiter heißt es: "Dies ist eine historische Gelegenheit für uns, unsere Branche umzugestalten und einen neuen Standard für Premium-Leistung zu etablieren."
Die Konkurrenz ätzt bereits gegen den Deal: "Das ist ein Geschäft, das zwei Menschen glücklich macht und 130.000 Mitarbeiter und eine ganze Menge an Kunden destabilisiert und beunruhigt", so Havas-Chef David Jones. "Heutzutage wollen Kunden uns schneller, agiler, mehr behände und unternehmerischer, nicht größer und bürokratischer und komplexer." dpa/aj