Alice Schwarzer:
Prostitutions-Debatte: "Emma“ wirft "taz" Zensur vor
Ein polemischer Kommentar der Prostituiertenorganisation Donna Carmen in der "taz" gegen Prostitutionsgegner und vor allem gegen Alice Schwarzer forderte die Reaktion der "Emma"-Herausgeberin heraus.
Der polemische Kommentar der Prostituiertenorganisation Donna Carmen in der "taz" gegen Prostitutionsgegner und vor allem gegen Alice Schwarzer forderte die Reaktion der "Emma"-Herausgeberin heraus. "Erneuter Zensurfall bei taz – Kritik an Prostitution wird nicht veröffentlich", heißt es auf der Emma-Webseite. Hintergrund: Die Zeitung verzichtete darauf, einen Kommentar der Sozialarbeiterin Sabine Constabel, die mit Prostituierten in Stuttgart arbeitet, zu veröffentlichen.
Um den Text hatte die "taz"-Redakteurin Ines Kappert gebeten. Wie sie schreibt, gab sie ihn der Sozialarbeiterin zur Überarbeitung zurück. Bei der "Emma" dagegen liest man nur: "der taz passte der Text nicht." "Die Autorin lehnte die Überarbeitung ab und zog es vor, ihren Beitrag bei Emma zu veröffentliche", heißt es im taz-Blog. Den Vorwurf der Zensur weist die Redaktion zurück. Vielmehr sei es eine redaktionelle Entscheidung gewesen, da dem Text die argumentative Deutlichkeit gefehlt habe - was durchaus nachvollziebar ist, wenn man den sehr emotionalen Text liest.
Allerdings kann "Emma" mit ihren Vorwürfen gegen die "taz" derzeit mit besonderer Aufmerksamkeit rechnen. Denn erst vor wenigen Tagen berichtete Stefan Niggemeier darüber, dass die "taz"-Chefredakteurin Ines Pohl einen kritischen Artikel über die Grünen und Pädophilie verhinderte.