TechTäglich:
Prinz Charles verpflichtet Ex-Apple-Guru
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit Prinz Charles und dem Ex-Apple-Guru sowie dem smarten Teppich.
Prinz Charles verpflichtet Ex-Apple-Guru
Prinz Charles hat 2019 seine Sustainable Markets Initiative für Nachhaltigkeit, Kampf gegen den Klimawandel und gegen den Verlust der biologischen Vielfalt gegründet. Jetzt startete seine Hoheit ein neues Programm. Für das "Terra Carta Design Lab" holt sich Prinz Charles einen prominenten Mitstreiter an Bord: Jony Ive, den Ex-Apple-Guru, der bis Ende 2019 für das Design des kalifornischen Unternehmens verantwortlich zeichnete. Inzwischen hat sich Ive mit seiner Firma "LoveFrom" selbstständig gemacht.
Gemeinsam wollen Prinz Charles und Ive Studenten der Royal College of Art dazu anleiten, preiswerte, aber wirkungsvolle Dinge zu gestalten. Entstehen sollen Lösungen, von denen Natur, Menschen und der Planet profitieren können. Die 2300 Studenten kommen aus mehr als 70 Ländern. Angesprochen fühlen dürfen sich angehende Architekten, Designer, Wissenschaftler, Ingenieure, Historiker, Schriftsteller und Künstler. Sie werden sich zu Teams zusammenschließen. 16 Konzepte sollen im November einer Jury präsentiert werden, in der auch Jony Ive und Prinz Charles vertreten sind.
In der Gründungserklärung werden die Teilnehmer aufgerufen, "lokale Initiativen zur Wiederherstellung der biologischen Vielfalt, zur Reduzierung von Treibhausgasen, zur Unterstützung von Entwicklungsländern und zur Förderung eines neuen Wirtschafts- und Sozialmodelle, das die Menschen wieder mit ihrer Umwelt in Einklang bringt", zu erkunden. Sie werden unter anderem von Ive betreut. Apples Ex-Chief-Design-Officer erklärte, das Terra Carta Design Lab sei "eine visionäre und fantasievolle Möglichkeit, die immer dringlicheren Umweltprobleme der Welt anzugehen. Ich weiß, dass ihre Kreativität und ihr Erfindungsreichtum zu wirklich überzeugenden Lösungen führen werden."
Prinz Charles ergänzt: "Kleine Ideen können eine große Wirkung haben, wenn sie mit dem richtigen Design, der richtigen Wissenschaft und Technik unterstützt werden, und das ist die Schlüsselidee hinter dem heutigen Terra Carta Design Lab. Wir alle, alt und jung, müssen unseren Beitrag leisten, wenn wir die Art und Weise ändern wollen, wie wir mit der Erde umgehen, um sie für die Natur, die Menschen und den Planeten nachhaltig zu machen."
Bitkomat statt Wahl-o-mat
Am 26. September steht die Bundestagswahl an. Passend dazu hat der Digitalverband Bitkom den Bitkomat an den Start gebracht. Angelehnt an den bekannten Wahl-O-Mat ermöglicht das Tool den Abgleich der eigenen digitalpolitischen Präferenzen mit den Programmen aller im Bundestag vertretenen Parteien.
Aufgelistet sind 29 Thesen zu den Kategorien Politik & Verwaltung, Wirtschaft & Arbeit, Alltag & digitales Leben, Bildung & Teilhabe, Sicherheit & Datenschutz sowie Infrastruktur & Souveränität.
"Brauchen wir ein Digitalministerium?" oder "Die Datenschutzverordnung soll entschärft werden" oder "An allen weiterführenden Schulen sollte Informatik als Pflichtfach ab Klasse 5 eingeführt werden" – das sind nur drei der 29 Thesen.
Nutzer haben jeweils vier Antwortmöglichkeiten: Stimme zu, Neutral, Stimme nicht zu, Überspringen. Am Ende der Umfrage erhalten Sie eine Auswertung, wie Ihre Vorlieben mit denen der politischen Parteien übereinstimmen.
Das Tool ist komplett kostenlos nutzbar. Teilnehmer müssen keine persönlichen Daten angeben, auch eine Registrierung ist nicht nötig.
Wissenschaftlich begleitet wird der Bitkomat von der NRW School of Governance an der Universität Duisburg-Essen.
Sonos & The North Face ab in die Natur
Einer der jüngsten Neuzugänge des Sonos-Lineups ist der Sonos Roam Speaker, der sich auch draußen nutzen lässt. Dazu passt: Aktuell haben Sonos und die auf Outdoor-Kleidung spezialisierte Marke The North Face eine Kooperation verkündet. Gemeinsames Motto: Never stop exploring.
Audio und Outdoor: Beide Unternehmen wollen Musikfreunde zu einer akustischen Entdeckungsreise in die Natur einladen. Dazu stehen auf dem Streamingportal Sonos Radio neue Sender "für Expeditionen in die ganze Welt" bereit. So sind neun Soundscapes aus Außenaufnahmen entstanden, aufgezeichnet auf Abenteuertouren von The North Face. Musikalisch besucht werden unter anderem Kalifornien, der Himalaya, Äthiopien und Peru.
Die Soundkulissen sind auch auf Mixcloud verfügbar. Sonos Radio selbst ist mittlerweile in 16 Ländern am Start, darunter in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Gürteltasche mit Pixel-Art-Display
Gürteltaschen zum Umhängen sind längst nicht mehr hip. Doch die Firma Divoom ändert das jetzt: Die neue Divoom Pixoo Slingbag integriert ein Pixel-Art-LED-Display. Die sogenannte Crossbody Bag setzt dabei auf ein 16 x 16 RGB LED-Panel, das Pixel-Art-Bilder, -Animationen sowie individuelle LED-Schriftzüge anzeigen kann. Was auf dem Bildschirm genau erscheint, lässt sich in der Compagnion-App selbst gestalten. Wer wenig kreativ ist, greift auf rund 10.000 Kunstwerke zurück, die die App anbietet.
Die Divoom Bag ist nicht nur ein Hingucker, sondern auch ein Transportwunder. Neben Schlüsseln, Geldbörse, Trinkflasche oder Brillen-Etui passen selbst Handhelds in die Gürteltasche mit sieben Fächern. So wird das 591 Gramm leichte Accessoire zur mobilen Spielekonsole für unterwegs – mit der App als Controller. Der Hersteller erklärt: "Einmal mit dem mobilen Endgerät verbunden, informiert die Slingbag auf Wunsch ebenfalls über Neuigkeiten in sozialen Netzwerken, erinnert an Termine, zeigt die Uhrzeit und Temperatur an oder fungiert als Stoppuhr, Countdown oder Scoreboard."
Über eine Powerbank wird die Divoom Pixoo Slingbag mit Strom für das LED-Panel versorgt. Bei Amazon gibt es die witzige Tasche ab sofort auch in Deutschland für 99,99 Euro. Der Hersteller bietet solche Displays auch für Speaker, Wecker, Bilderrahmen, Rucksäcke und mehr an.
Der smarte Teppich ist da
Davon träumt die Menschheit: Aladdins fliegender Teppich wird Realität. Ganz so weit gehen die Forschungen des Massachussets Institute of Technology (MIT) noch nicht. Doch die Wissenschaftler der in Cambridge ansässigen, weltweit führenden Universität konnten erstmals einen Teppich mit Bewegungs-Sensoren ausstatten. Der smarte Teppich fliegt zwar nicht, kann aber Emotionen zeigen und die Körperhaltung von Menschen einschätzen – ohne Kameras, nur auf der Grundlage eines neuronalen Netzwerks, das die von der Matte erfassten taktilen Informationen interpretiert.
Ziel des Projekts ist es, die Position einer Person auf dem Teppich anhand eingebauter Sensoren zu bestimmen. Die Einsatzgebiete für ein solches Produkt könnten zum Beispiel rund ums Thema Gaming liegen. Der Prototyp soll preislich relativ günstig sein. Auch mehrere Personen könnten getrackt – und der Teppich bald doch zum Fliegen gebracht werden?
Damit wünsche ich einen Mittwoch, der wie im Flug vergeht. Bis morgen bei TechTäglich.