TechTäglich:
Pokémon statt Gangster gefangen: Polizisten entlassen
Zwei Beamte der Los Angeles Police hatten einen Notruf zu einem Raub ignoriert und stattdessen lieber Pokémon gejagt. Jetzt entschied ein US-Gericht abschließend: Dass die Polizisten gefeuert wurden, ist gerechtfertigt.
Seit 2016 verfolgen Besitzer von Smartphones und Tablets weltweit virtuelle Fantasiewesen in Niantics Erfolgsspiel Pokémon GO. Das ist offenbar so faszinierend, dass selbst Polizeibeamte in die Spielewelt abtauchen und dabei ihren Job vergessen...
2017 waren Louis Lazano und Eric Mitchell, Polizisten in Los Angeles, gefeuert worden. Sie hatten während des Dienstes Pokémon GO gespielt und dabei einen Notruf zu einem Raubüberfall in einer Shopping-Mall ignoriert. Sie fuhren nicht zum Tatort, sondern sammelten lieber Pokémon ein.
Vier Jahre hatten die Beamten auf ihre Wiedereinstellung geklagt. Nun entschied ein Gericht in L.A., die Entlassung sei amtlich und gerechtfertigt.
Zunächst hatten sich die Polizisten damit herausgeredet, sie hätten "in einer lauten Umgebung" den Notruf "einfach nicht gehört". Ihr Vorgesetzter hatte Zweifel und ließ die Dashcam des Einsatzfahrzeuges auswerten. Dabei zeigte sich, dass sie den Notruf ignoriert hatten. Officer Eric Mitchell hatte seinen Kollegen stattdessen auf ein seltenes Pokémon aufmerksam gemacht. Danach diskutierten beide zwanzig Minuten über die beste Route zu dem kleinen Monster. Unterwegs fingen sie noch ein weiteres rares Exemplar "mit einem Ultra-Ball", wie Lazano stolz verkündete.
Vor Gericht argumentierten die Anwälte der Beamten, die Auswertung der Gespräche sei nicht zulässig. Der Richter wies die Berufung ab. Er lasse dieses Argument nicht gelten. Nun müssen sich beide Ex-Polizisten einen neuen Job suchen. Als professioneller Pokémon-Jäger verdient man ja eher wenig...
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