Mit einem Umfang von 98 Seiten, bei einer Auflage von 100.000 Stück geht das "Philosophie Magazin" zum Preis von 5,90 Euro am Mittwoch an die Kioske. Es kommt zehn Mal im Jahr und hat zum Start eine aufregende Themenmischung: Zwei Radikale - Wikileaks-Gründer Julian Assange und der Philosoph Peter Singer - diskutieren darüber, wie die Welt zu retten sei. Das Dossier schürft tief bei der Frage „Warum haben wir Kinder?“ , der Philosoph Axel Honneth fordert die Entmachtung des Finanzkapitals, Kultblogger Airen beschreibt in der Reportage "Tod&Spiele“ aus Mexico die Szene der Kampfwrestler. In jeder Ausgabe gibt es einen philosophischen Originaltext als Sammelbooklet, in der ersten Ausgabe Aristoteles zum Thema Freundschaft.

In jedem Heft will Chefredakteur Eilenberger den Anspruch verwirklichen, sowohl aktuelle politische und wirtschaftliche Themen aufzugreifen, als auch in existenziellen Fragen "den Menschen Orientierungshilfe zu geben, die von der klassischen Ratgeberliteratur unterfordert sind“, und darüber hinaus für philosophische Bildung zu sorgen. Die Redaktionen in Frankreich und Deutschland tauschen sich aus, gehen da, wo es Sinn macht, Themen gemeinsam an und unterstützen sich bei der Autorenakquise.

Pikant: Die Herausgeberin des anderen neuen Philosophiemagazins "Hohe Luft", Katarzyna Mol, hat sich dem "Philosphie Magazin" mit ihrer Inspiring Network GmbH (Emotion) als Verlegerin angeboten. Doch Günder Gerschel wollte sein Magazin lieber unabhängig steuern. Und wurde von Mol kurzerhand mit dem Wettbewerber-Magazin überrascht - den Namen seines Magazins trägt es als Subtitel.


Autor: Judith Pfannenmüller

ist Korrespondentin für W&V in Berlin. Sie schaut gern hinter die Kulissen und stellt Zusammenhänge her. Sie liebt den ständigen Wandel, den rauhen Sound und die thematische Vielfalt in der Hauptstadt.