
Prospekt:
Peek & Cloppenburg blamiert sich mit Nazi-Spruch
"Jedem das Seine" steht neben einer Reihe weißer Hemden. Für diesen Prospekt, der fahrlässig nah am Nazi-Jargon ist, muss die Bekleidungskette P&C harsche Kritik einstecken.

Foto: Twitter/Sächsiche Zeitung
Mittlerweile ist der Prospekt der Bekleidungsmarke Peek & Cloppenburg (P&C) nicht mehr online zu finden, aber er kursierte auch als Zeitungsbeilage, etwa im Raum Dresden. Dort regte sich der Linken-Politiker André Schollbach als einer der ersten über die Kombination aus verschiedenen Business-Outfits und dem Spruch "Jedem das Seine" auf. Der Beileger wurde bundesweit im Umkreis von 20 Filialen verteilt.
"Eine derartige Werbung ist absolut geschmacklos und geschichtsvergessen. Ich habe keinerlei Verständnis dafür, dass ein derart bekannter und an Zynismus kaum zu überbietender Nazispruch für Werbezwecke benutzt wird", zitiert die "Sächsische Zeitung" den Politiker. Der Spruch ist zwar in seiner lateinischen Urform (Suum cuique) bereits seit der Antike bekannt, er ist aber seit der Nazi-Zeit "verbrannt", als er über dem Tor des Konzentrationslagers Buchenwald angebracht war.
P&C zeigt sich einsichtig und ließ mitteilen: "Wir möchten uns in aller Form dafür entschuldigen, das wir vielleicht die Gefühle Anderer verletzt haben - dies lag aber in keiner Weise in unserer Absicht und wir hoffen, dass Sie uns diese verbale Ungeschicklichkeit verzeihen werden."
Die Reaktionen via Twitter sind geteilt. "Deutschlandfunk Kultur" hat schon einen Tipp, wohin der nächste Betriebsausflug gehen könnte. Andere verknüpfen ihre Kritik mit dem Verweis auf die Fliegerbombe in Dresden, die gerade dieser Tage entschärft wird. Andere wiederum sehen die Brisanz des Zitats nicht.