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Papst setzt seine ersten drei Tweets ab
Das Medium scheint Papst Benedikt XVI. zu liegen. Er ließ es nicht bei einem ersten für heute mittag angekündigten Tweet bewenden, sondern schob gleich noch zwei hinterher.
Das Medium scheint Papst Benedikt XVI. zu liegen. Er ließ es nicht bei einem ersten für heute mittag angekündigten Tweet bewenden, sondern schob gleich noch zwei hinterher. Die elektronische Botschaft des Papstes, die er mit einem Tablet Computer am Ende der Generalaudienz persönlich versendet hatte, beginnt im Deutschen mit der Anrede: «Liebe Freunde», bevor der Papst fortfährt: «Gerne verbinde ich mich mit euch über Twitter. Danke für die netten Antworten. Von Herzen segne ich euch.» Benedikts Tweets gingen in acht Sprachen in die Welt, darunter auch in Deutsch und Arabisch.
Seit der offiziellen Twitter-Anmeldung des Papstes Anfang Dezember hat die Zahl seiner «Follower» am Mittwoch eine Million überschritten, wie Radio Vatikan berichtete. Zum Zeitpunkt des ersten päpstlichen Tweets lag sie bei dem englischsprachigen Hauptkonto «@pontifex» bei etwa 680.000. Schon wenige Stunden danach kletterte sie auf 750.000. Auf dem deutschsprachigen Konto «pontifex_de» waren es etwa 20.000.
In seinen Tweets 2 und 3 nahm der Pontifex auf Fragen Bezug, die ihn über den Hashtag «#AskPontifex» erreicht hatten. Die erste zum Glauben heute beantwortete er so: «Sprich mit Jesus im Gebet. Hör Jesus zu, der im Evangelium zu dir spricht. Finde Jesus in den Notleidenden.» Das Twittern des Papstes soll zu einer Tradition werden, normalerweise sollen dabei kurze Zusammenfassungen seiner Reden und Botschaften verbreitet werden. «Die Twitter-Präsenz des Papstes drückt konkret die Überzeugung aus, dass die Kirche in der digitalen Arena präsent sein muss», hatte der Vatikan erläutert.
Zumindest was die Followerzahl angeht hat ein Religionsoberhaupt den Papst weit übertroffen: Mehr als 5,7 Millionen Follower wollen keine Botschaft des Dalai Lama verpassen. 864 Tweets hat das religiöse Oberhaupt der Tibeter verfasst. In Deutschland tun sich die christlichen Gläubigen noch etwas schwer mit dem Medium Twitter. Die Evangelische Kirche Deutschlands (EKD) hat mehr als 2800 Follower und übertrifft damit Katholisch_de (rund 1000 Follower). In den USA versorgen vor allem die Leitfiguren der christlichen Kirchengemeinden ihre Schäfchen mit mobilen Botschaften. Die bekannte Buchautorin und Rednerin Joyce Meyer hat 1,5 Millionen Follower, Rick Warren (Saddleback Church) mehr als 800.000 Follower und Bill Hybels (Willow Creek) mehr als 110.000. Unter den islamischen Führern weist Ayatollah Seyed Ali Khamenei, geistliches Oberhaupt aus dem Iran, einen Twitter-Account auf. Er hat mehr als 7.100 Follower.