Unternehmenszentrale:
Otto-Vorstände verzichten auf eigenes Büro
Die Führungsriege des Händlers Otto.de wird in der Firmenzentrale ihre eigenen Büros aufgeben. Bis Mitte 2022 dauert der Umbau in Hamburg-Bramfeld an.
Der Online-Händler Otto gibt einen ersten Einblick, wie die neue Unternehmenszentrale aussehen soll. Bis Sommer 2022 wird ein ehemaliges Lagergebäude auf dem bereits bestehenden Campus in Hamburg-Bramfeld umgebaut. Insgesamt neun Etagen sind vorgesehen, dort werden rund 1.800 Mitarbeiter sitzen.
Otto folgt einem Trend - es gibt keine festen Schreibtische mehr. Um für mehr Akzeptanz zu sorgen, müssen sich die Top-Manager an dem Multi-Space-Office-Konzept beteiligen. "Es wird keine eigenen Räume für den Vorstand geben", so Marc Opelt, Vorsitzender des Bereichsvorstands von Otto. Die Führungsriege muss sich also ein Plätzchen suchen, wie alle anderen. Schreibtische, Sofas und Stühle will er dafür nicht extra kaufen. Otto.de sei schließlich selbst ein großer Möbel-Anbieter.
Umbaupläne gibt es nicht nur auf dem Gelände, auch das Geschäftsmodell bekommt eine Generalüberholung. Opelt kündigt bei einem Pressegespräch an, dass Otto allein in diesem Jahr rund 100 Millionen Euro in die Weiterentwicklung zur Plattform investiere. Alle zwei Tage komme ein neuer Partner hinzu. Das Unternehmen hat bereits 400 neue Anbieter angebunden. Bis zum Jahr 2020 sollen die Kunden auf die Produkte von bis zu 3.000 neuen Partner zugreifen können, so Opelt.
Die Hamburger haben positive Unternehmenszahlen zu verkünden. Otto wächst laut Opelt zum neunten Mal in Folge. Die Norddeutschen prognostizieren für das Geschäftsjahr 2018/19 eine Umsatzsteigerung um acht Prozent auf rund 3,2 Milliarden Euro.
Der Vorstand investiert unter anderem in das IoT-Startups Order This, das ab 1. März 2019 zu Otto gehört. "Zukünftig werden Haushaltsgeräte ohne Internetzugang aussterben. Unter dem Label 'Otto ready' machen wir deswegen Geräte und Plattformen fähig, sich mit Otto zu verbinden und freuen uns auf viele weitere Kooperationen im Bereich IoT", sagt Opelt. Die Software von Order This verbindet Onlineshops und internetfähige Haushaltsgeräte – zum Beispiel Geschirrspüler, Drucker, Kaffee- oder Waschmaschinen. Das erste Pilotprojekt: smarte Geschirrspüler – beispielsweise der Marke Bosch – können Tabs über otto.de ordern.