
Jahreszahlen:
Otto-Gruppe profitiert vom Online-Boom
Der Hamburger Handelskonzern Otto legt seine Geschäftszahlen vor: Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020/21 ist der Umsatz auf vergleichbarer Basis um 17,2 Prozent auf 15,6 Milliarden Euro geklettert.

Foto: Otto
Die reinen E-Commerce-Umsätze legten weltweit sogar um 25,6 Prozent auf rund 9,9 Milliarden Euro zu. Der Jahresüberschuss sprang - stark begünstigt durch Anteilsverkäufe - auf 971 (Vorjahr: 214) Millionen Euro. Otto hatte unter anderem 25 Prozent der Anteile der Transport- und Logistiktochter Hermes Germany und 75 Prozent der Anteile an der Hermes Parcelnet in Großbritannien abgegeben. Den Ergebnisbeitrag der Veräußerungen bezifferte Otto-Finanzchefin Petra Scharner-Wolff mit rund 600 Millionen Euro.
Beim Umsatz und der Profitabilität erreichte die Otto Group Ziele, die sie in der vor vier Jahren formulierten Strategie erst für das Geschäftsjahr 2022/23 avisiert hatte. Wachstumstreiber waren unter anderem Otto, Bonprix, Hermes und About You.
Bei der Einzelgesellschaft Otto stiegt die Zahl der aktiven Kund:innen auf über 10 Millionen, der Umsatz konnte um 30,2 Prozent auf 4,54 Milliarden Euro zulegen. Otto befindet sich mitten im Umbau vom Onlinehändler hin zur E-Commerce-Plattform für Marken und andere Händler und konnte im vergangenen Jahr rund 1.200 neue Partner gewinnen. Bonprix steigerte seinen Umsatz um 1,4 Prozent auf 1,76 Milliarden Euro Umsatz. Auch About You ist weiter auf Wachstumskurs und steigerte seinen Umsatz um 56,9 Prozent auf nunmehr 1,17 Milliarden Euro. Diese Umsätze sind aber nicht im ausgewiesenen Konzernumsatz enthalten.
Die Hermes-Gruppe konnte vom allgemeinen E-Commerce-Boom profitieren und transportierte erstmals mehr als eine Milliarde Pakete. Der Umsatz mit Kund:innen außerhalb der Otto Group stiegt auf vergleichbarer Basis um 33,9 Prozent auf 2,54 Milliarden Euro.
Langfristig will die Otto Group nachhaltig handeln und bis 2030 klimaneutral werden. Zudem sollen die verwendeten Fasern wie Baumwolle oder Polyester bei Eigen- und Lizenzmarken bis 2025 zu 65 Prozent aus nachhaltigeren Quellen stammen. Das Ziel, ausschließlich nachhaltige Verpackungen zu verwenden, soll in den kommenden zwei Jahren umgesetzt werden. Bereits 2022 will die Otto Group bei allen Konzerngesellschaften zudem die Kennzeichnung nachhaltiger Produkte einführen.
Die Nachhaltigkeitsoffensive kommuniziert Otto aktuell auch in einer entsprechenden Kampagne.
(fm/dpa)