
O2 geht gegen Future Communication vor
Blasen-Streit in München: O2 legt Widerspruch gegen die Agenturmarke Future Communication Group ein.
Wie David gegen Goliath kommt sich Utz Paul Karpenstein vor. Der PR-Profi, als Inhaber der Agentur Karpenstein Kommunikation Mitglied der kleinen Future Communication Group, sieht sich dem Telekommunikationsriesen O2 ausgesetzt. Das Münchner Unternehmen hat Widerspruch gegen die Marke erhoben, die er und seine Kompagnons Peter Dom und Dietmar Selle im Juli beim Deutschen Patentamt in München eingetragen haben.
Tatsächlich wehrt sich O2 gegen die Dienstleistungen der Agenturgruppe und ihr Markenzeichen. Wie O2 verwendet nämlich auch die Future Communication Group Luftblasen in ihrem Logo. Es bestehe deshalb "Verwechslungsgefahr", wie die Kanzlei Müller, Fottner, Steinecke aus München schreibt. Die Anwälte vertreten O2. Das Schreiben, in dem die Kanzlei beim Amt Widerspruch gegen die Marke Nr. 30 2009 068 485 eingelegt hat, liegt der Redaktion vor. Stellung zum Thema haben allerdings weder O2 noch die Kanzlei bezogen.
"Wir haben uns viele Gedanken zu unserem Logo gemacht2, sagt Karpenstein. „Die sich immer neu zusammensetzenden Wasserbläschen spiegeln den Grundgedanken unserer Agenturgruppe. Für jeden Kunden stellen wir jedesmal ein maßgeschneidertes Team zusammen." Von O2 habe sich die Future Communication Group nicht inspirieren lassen. "Wir sind nicht einmal auf den Gedanken gekommen."
Der Fall sei trotzdem schwierig, sagt Rechtsanwalt Jens Matthes, Experte für Markenfragen bei der Düsseldorfer Kanzlei Linklaters. O2 wolle seine Bubbles offenbar monopolisieren. Allerdings glaubt er nicht, dass es soweit kommen muss. "Meiner Ansicht nach lässt sich so eine abstrakte Idee nicht schützen. Das ist keine konkrete Marke."
Bis Ende Februar haben die Werber noch Zeit, sich beim Patentamt zu äußern. Die Anwaltskosten will sich Karpenstein sparen. "Wir erwidern mit Hausmitteln." Sollte die Gruppe gezwungen sein, ihre Geschäftsausstattung auszutauschen, würden ihr bis zu 65 000 Euro Schaden entstehen. "Das wäre ein schwerer Schlag."