Fernsehpreis:
Noch einmal "Breaking Bad": Emmys für Heisenberg, Sherlock und Sheldon
Beim wichtigsten Fernsehpreis räumte "Breaking Bad" noch einmal ab. Zufrieden sein können aber auch die Macher von "Sherlock" und "Modern Family".
Das Staffelfinale ging vor knapp einem Jahr über die Bildschirme - mit einem Knall. Nun ist die Serie "Breaking Bad" (AMC) noch einmal der große Abräumer beim Fernsehpreis Emmy. Die finstere Geschichte vom krebskranken Chemielehrer Walter White, der auf Drogenbaron "Heisenberg" umschult, wurde am 25. August in Los Angeles mit sechs goldenen Trophäen ausgezeichnet - unter anderem für die beste Dramaserie, Drehbuch, Kameraführung sowie für die erstklassige Besetzung: bester Hauptdarsteller Bryan Cranston (White), Aaron Paul (Jesse Pinkman) als Nebendarsteller und Anna Gunn (Skyler White) als beste Nebendarstellerin. "Breaking Bad", in Deutschland bei Arte und RTL Nitro zu sehen, war 16-mal nominiert. Die Serie ist definitv abgeschlossen - doch AMC und Vince Gilligan legen das Spin-off "Better Call Saul" nach. Die Ausstrahlung der ersten Staffel ist für Anfang 2015 geplant. Eine zweite Staffel hat AMC schon bestellt.
Gleich hinter "Breaking Bad" kam "True Detective" von HBO (in Deutschland auf Sky Atlantic HD). Die erste Staffel mit Matthew McConaughey und Woody Harrelson wurde mit fünf Emmys gewürdigt. Julianna Margulies holte den Emmy für die beste Hauptdrstellerin als "The Good Wife" (CBS). Das war diesmal der einzige Emmy für die Serie, die in Deutschland zunöchst auf Pro Sieben, später bei Kabel eins zu sehen war.
Öfter als jede andere Serie war das HBO-Epos "Game of Thrones" (RTL 2) nominiert - 19-mal! Gewonnen hat das Fantasy-Drama nach George R.R. Martins Buchvorlagen vier Preise, allerdings in Nebenkategorien, etwa für die besten Kostüme und die besten Spezialeffekte. Enttäuschung für den Netflix-Erfolg "House of Cards" (Sat.1): Die Serie war 13-mal nominiert, gewann aber nur einen Emmy in der Kategorie Ton. Besser erging es dem Netflix-Format "Orange is the New Black". Die Serie über eine New Yorkerin aus wohlhabender Familie, die Drogen schmuggelt und im Frauengefängnis landet, ist ein Überraschungserfolg und bekam drei Emmys.
Beste Komödienserie wurde der ABC-Dauerbrenner "Modern Family" (ABC/RTL Nitro) mit Ex-"Al Bundy" Ed O'Neill - zum fünften Mal in Folge. Die Serie war zehnmal nominiert und gewann drei Statuetten. Die besten Komödien-Hauptdarsteller sind Julia Louis-Dreyfus ("Veep", HBO/Sky Atlantic HD) und schon zum vierten Mal Jim Parsons ("The Big Bang Theory", CBS/Pro Sieben) als Sheldon Cooper, brillanter Physiker mit massiven Schwächen hinsichtlich der Sozialkompetenz. Überraschungssieger des Abends war die Serie "Sherlock - Sein letzter Schwur" (BBC). Martin Freeman (Watson) und Benedict Cumberbatch (Sherlock) wurden für die Neben- und Hauptrolle ausgezeichnet, zudem gab es einen Emmy für das beste Drehbuch.
Eine besondere Ehrung erfuhr Robin Williams. Billy Crystal würdigte ihn als den Mann, "der uns alle zum Lachen brachte". Williams hatte sich vor genau zwei Wochen das Leben genommen.
Bereits vor zehn Tagen waren die Creative Arts Emmy verliehen worden. Hier waren die Comedy-Show "Saturday Night Live", "Game of Thrones", "Sherlock - Sein letzter Schwur" und "True Detective" die erfolgreichsten Formate (W&V Online berichtete).
Auf keinen Fall vorenthalten wollen wir Ihnen diesen Emmy-Trailer von Audi mit Bryan Cranston, Aaron Paul und Julia Louis-Dreyfus, in dem die nun ausgezeichneten Darsteller brillieren - und "Jesse Pinkman" und "Walter White" endlich noch mal vereint sind. Louis-Dreyfus will einen ihrer alten Emmys verkaufen - Cranston und Paul betreiben diesmal ein mehr oder minder legales Geschäft.
Bei den Emmys kam es zwischenJulia Louis-Dreyfus und Bryan Cranston dann noch zu einer sehr intimen Begegnung. "Wir haben zusammen in 'Seinfeld' gespielt. Ich war ein Zahnarzt", sagte Cranston, "wir hatten sogar eine Kussszene." Später küsste Cranston die Kollegin leidenschaftlich ab. Louis-Dreyfus: "Jetzt erinnere ich mich. Er war wirklich in 'Seinfeld'!" (sh/dpa)