Was aber nicht heißt, dass der Preis an Relevanz verloren hat: Mit 65 Prozent der Befragten achten gut zwei Drittel auf Sonderangebote. Auf eine fachkundige Beratung - etwa in der Feinkostabteilung oder bei der Wahl eines erlesenen Weins - legt dagegen nur ein Viertel der Studienteilnehmer wert.

One-Stop-Shopping etabliert sich

Entsprechend nimmt die Beliebtheit großer Verbrauchermärkte auch weiterhin zu. Deren Zahl ist bundesweit von 7.851 in 2018 auf 7.981 in 2019 angewachsen. Ebenso sind die Drogeriegeschäfte mit mittlerweile 4.853 Filialen (2018: 4.743) auf dem Vormarsch. "Die Deutschen lieben Geschäfte mit großem und vielfältigem Sortiment. Sie möchten für ihren Einkauf nicht viele verschiedene Geschäfte ansteuern, sondern neben Butter, Nudeln und Wurst an einem Einkaufsort auch eine breite Auswahl an Waschmittel, Arzneimitteln und Kosmetik haben“, stellt Küver fest.

Insgesamt aber gab es 2018 in Deutschland mit 34.835 Einkaufsläden rund ein Prozent weniger Geschäfte als noch im Jahr davor (2017: 34.947). Dabei gab es Schließungen vor allem bei den Discountern mit 15.903 Geschäften (2018: 15.931) und den Supermärkten mit 6.098 Niederlassungen (2018: 6.422).

Auch Online-Shopping spart Zeit

Deutliche Zuwächse sind auch beim Online-Shopping zu verzeichnen: Zwar läuft der Onlinehandel mit Lebensmitteln nur schleppend an, dafür läuft das Geschäft mit den Waren des täglichen Gebrauchs immer besser. Durchschnittlich rund 179 Euro, das sind 15 Prozent mehr als noch im Vorjahr, hat jeder deutsche Haushalt 2018 dabei ausgegeben. Auch hier schlägt sich die Zeitersparnis (32 Prozent) sowie die größere Produktvielfalt positiv zu Buche. Als negativ werden beim Online-Shopping dagegen die Extra-Kosten für Versand (52 Prozent) und das fehlende Produkterlebnis (37 Prozent) empfunden.

Werbemarkt legt zu

Wie schon im Vorjahr ist der deutsche Werbemarkt weiter gewachsen. Im Lebensmitteleinzelhandel waren dafür erneut die Discounter (von 881 Millionen Euro in 2017 auf 949 Millionen Euro in 2018) sowie die Supermärkte (von 644 Millionen in 2017 auf 693 Millionen in 2018) verantwortlich. Davon profitierten vor allem die Onlinekanäle, während die Spendings in Publikums- und Fachzeitschriften, Kino und Out-of-Home rückläufig waren.

Nielsen hat zur Studie auch eine App entwickelt. Sie liefert Basisinformationen zu Handel, Verbrauchern und Werbung und ist kostenfrei für iOS und Android verfügbar. Sie ist unter "Nielsen Consumers" im OS- und im Playstore zu finden.

*Anm. der Redaktion: Wer noch die Zahlen vom letzten Jahr im Kopf hat und hier deutliche Abweichungen festgestellt hat, sollte sich nicht verwirren lassen: Das "Homescan Panel", auf dem die Nielsen Consumer-Studie basiert, wurde zwischenzeitlich verändert, die Vergleichsdaten der Nielsen Consumer 2018 sind entsprechend angepasst. Vergleiche mit früheren Studien-Ausgaben, etwa um Langzeittrends festzustellen, sind aber nicht mehr möglich.