Wer "DDR-Nostalgiker" oder "Postmaterielle" als Zielgruppe definiert hat, muss sich umorientieren: Diese Milieus wurden nicht nur umbenannt, sondern sind komplett in anderen Segmenten aufgegangen. Damit man seine Zielgruppe jetzt wiederfindet, hat Sinus eine Grafik bereitgestellt, die zeigt, woher die neuen Milieus kommen.

Media-Experten, die in der täglichen Planung mit dem Modell zu tun haben, finden, ein Update war zwar an der Zeit, gehen aber zunächst von einer langwierigen Umstellung aus. "Die Umstellung führt für alle Beteiligten erst einmal zu mehr Arbeit und Unsicherheit", sagt Ulrike Höper, Manager Media Strategy & Buying bei InBev Deutschland. Denn: Bisher bewährte Zielgruppen sind in anderen aufgegangen und verwässern die altbekannten. Und, so Höper, "die Potenziale ändern sich" - und das hat wiederum Auswikrungen auf die Mediakosten.

Und das sind die neuen Sinus-Milieus:

"Konservativ-Etablierte": Hier findet sich das "klassische Establishment" wieder.

"Liberal-Intellektuelle": Die aufgeklärte Bildungselite mit liberaler Grundhaltung.

"Perfomer": Die effizienzorientierte Leistungselite.

"Expeditives Milieu": Die individualistisch geprägte digitale Avantgarde.

"Bürgerliche Mitte": Der leistungs- und anpassungsbereite bürgerliche Mainstream.

"Adaptiv-pragmatisches Milieu". Die mobile zielstrebige junge Mitte.

"Sozalökologisches Milieu": Idealistisch, konsumkritisch, mit einem sozialen Gewissen.

"Traditionelles Milieu": Die Sicherheit- und Ordnung liebende Kriegs- bzw. Nachkriegsgeneration.

"Prekäres Milieu": Teilhabe und Orientierung suchende Unterschicht.

"Hedonistisches Milieu": Spaß-orientierte moderne Unterschicht.

Wie Media-Experten mit dem neuen Modell umgehen und was die Umstellung für die Werbungtreibenden bedeutet, lesen Sie in der aktuellen Werben & Verkaufen (EVT 02.09.2010).


Autor: Julia Gundelach

Julia Gundelach ist freie Autorin mit Schwerpunkt Specials. Daher schreibt sie Woche für Woche über neue spannende Marketing- und Medien-Themen. Dem Verlag W&V ist sie schon lange treu – nämlich seit ihrem Praktikum bei media & marketing in 2002, später als Redakteurin der W&V.