
TechTäglich:
Nicki Minaj: Keine Strafe für Impf-Schwurbeln
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit der "US-Nena" Nicki Minaj, die bei Twitter vorerst ungeschoren davonkommt.

Foto: Cash Money Records
Nicki Minaj: Keine Strafe für Impf-Schwurbeln
Deutschland ist mit Nena und mit Til Schweiger geschlagen. Und in den USA übernimmt offenbar Rapperin Nicki Minaj die Rolle der Chef-Schwurblerin in Sachen Corona-Impfung. Sie versorgt ihre 22,6 Millionen Twitter-Follower mit fragwürdigen Tweets, in denen sie ihre Impf-Skepsis mit dubiosen Argumenten begründet. Letzter Höhe- bzw. Tiefpunkt war gestern ein Tweet rund ums Thema Cojones, in dem sie schreibt: "Mein Cousin in Trinidad will sich nicht impfen lassen, weil sein Freund geimpft wurde und impotent wurde. Seine Hoden sind angeschwollen. Sein Freund stand kurz vor der Hochzeit, und jetzt hat das Mädchen die Hochzeit abgesagt. Also betet einfach und stellt sicher, dass Ihr mit Eurer Entscheidung zufrieden seid und nicht schikaniert werdet." Damit sammelte sie schon erschreckende über 80.000 Likes ein.
The Verge bemerkt dazu, dass es keinerlei wissenschaftliche Hinweise darauf gibt, dass sich eine Corona-Impfung negativ auf die Fruchtbarkeit von Männern oder Frauen auswirken könnte. Obwohl sich Twitter dazu verpflichtet hat, irreführende Tweets zum Thema Impfung zu markieren, bekommt Minaj offenbar einen Promibonus und muss zumindest vorerst keine Konsequenzen befürchten. "Der Tweet verstößt nicht gegen unsere Regeln", heißt es nach einer Anfrage von The Verge seitens des Netzwerks. Teilnehmer von Twitters neuem "Birdwatch"-Programm, bei dem Tweets auf Fakten geprüft werden, haben zwar bereits mit mehreren Notizen darauf hingewiesen, dass der Beitrag potentiell irreführend ist. Doch diese Funktion ist bisher noch kaum verbreitet. Allzu groß scheinen die gesundheitlichen Bedenken der 38-Jährigen aber doch nicht zu sein. Denn wie Nicki Minaj in einem weiteren Tweet schreibt, will sie sich nun doch immunisieren lassen. Aber nicht aus Überzeugung oder aus Rücksicht auf ihre Mitmenschen, "sondern weil ich auf Tour gehen muss".
Das sind die weiteren Themen von TechTäglich am 14. September 2021: