Youtuber-Vermarktung:
Neue Strategie: Mediakraft will wieder Pionier sein
"Das alte Modell ist für alle unfair.": Nach Monaten der Dauerkrise hat Mediakraft-CEO Spartacus Olsson das Netzwerk und die Youtuber-Vermarktung kräftig umgebaut. Im W&V-Interview stellt er exklusiv die neue Strategie vor.
Mediakraft war der Pionier der Youtube-Vermarktung in Deutschland. Ende letzten Jahres wurde das Knirschen im Gebälk dann immer lauter. Beschwerden, Abgänge von zugkräftigen - und auch teils lautstarken - Youtubern häuften sich. Der Pionier war in der Krise, das wurde spätestens im Januar klar und war Titelthema der W&V 4/2015.
Seitdem hat Spartacus Olsson - als einziger der drei Gründungsgeschäftsführer noch im Amt - kräftig umgebaut. "Unsere Struktur, unser Team und unser Geschäftsmodell sehen jetzt anders aus", sagt der CEO im Gespräch mit W&V, in dem er die neue Strategie skizziert. Mediakraft hat Sales-Team und Künstlerbetreuung neu aufgestellt und die Vermarktungslogik umgebaut.
Mit dem neuen Owned-&-Operated-Modell will der Vermarkter nachhaltigere Beziehungen zu den Youtubern aufbauen und nicht reine Zeit-, sondern werkbezogene Verträge aufsetzen. Der Rückgriff auf die Logik der Plattenindustrie soll Mediakraft und die Branche in die Zukunft führen - und für Netzwerk wie Youtuber fairer sein. Gleichzeitig lohnen sich Investitionen dann mehr, selbst wenn die Konkurrenz Gesichter abwerben sollte.
Generell geht Olsson davon aus, dass sich mit der Reifung des Marktes auch im Youtube-Universum viel von dem finden wird, was in anderen Mediensegmenten längst gilt: "Die Entwicklung wird sein wie bei allen Entertainmentbranchen: Köpfe werden kommen und gehen." Mediakraft habe es nur als erstes getroffen. "In einem halben oder einem Jahr sind dann die Verträge bei den Mitbewerbern fällig", sagt der CEO.
Mehr zum neuen Geschäftsmodell, zu den Lerneffekten und Umbaumaßnahmen seit dem Jahreswechsel, neuen Formaten und breiteren Zielgruppen lesen Sie in der aktuellen W&V 34/2015.