Neues beim Streamingriesen:
Netflix feuert Sprecher und setzt Dark fort
Während deutsche Sender heute ihre Antworten auf Netflix und Amazon formulieren, hat der US-Streamingdienst Probleme mit Rassismus.
Der Streaminganbieter Netflix hat seinen Sprecher wegen rassistischer Äußerungen gefeuert. Jonathan Friedland, der seit 2011 Kommunikationschef des Konzerns war, habe das "N-Wort" (Nigger) am Arbeitsplatz mindestens zweimal benutzt, zitierte der Hollywood Reporter aus einer internen E-Mail von Netflix-Chef Reed Hastings.
Dieses "unsensible" Verhalten decke sich nicht mit den Werten des Unternehmens, er habe den Standards für Führungskräfte nicht entsprochen.
Friedland bedauerte auf Twitter, seine Kollegen mit dem "Fehltritt" belastet zu haben. Netflix sei ein Unternehmen, in dem sich "jeder einbezogen und geschätzt" fühlen sollte.
Nach sieben Jahren muss Friedland nun gehen, teilte Hastings den Mitarbeitern mit, denn er habe sich im Ton vergriffen und einen "Mangel an Verständnis" gezeigt: "Jonathan hat sich in vielerlei Hinsicht und in hohem Maße um Netflix verdient gemacht, aber seine Verwendung des N-Wortes bei mindestens zwei Gelegenheiten entspricht nicht den Werten unseres Unternehmens."
Friedland hatte vor seiner Zeit bei Netflix unter anderem in der Unternehmenskommunikation des Konzerns Disney und als Journalist für das Wall Street Journal gearbeitet.
Deutsche Netflix-Serie Dark geht weiter
Derweil gibt es auch gute Nachrichten vom Konzern aus Kalifornien: Die Dreharbeiten für die zweite Staffel der deutschen Eigenproduktion Dark beginnen am heutigen Montag. Gedreht wird die Fortsetzung der international hochgelobten Mystery-Serie in Berlin und Umgebung. Die zweite Staffel soll wieder acht Folgen zu je 60 Minuten haben.
Erst vor wenigen Tagen hatte Netflix bekanntgegeben, die beiden Serienentwickler Jantje Friese und Baran bo Odar fest vertraglich an sich gebunden zu haben. Neu in der zweiten Staffel dabei ist Schauspieler Winfried Glatzeder (Die Legende von Paul und Paula). Der 73-Jährige soll den gealterten Polizisten Ulrich Nielsen darstellen, der in der ersten Staffel von Oliver Masucci gespielt wurde. Er ist aber wieder dabei, ebenso wie Louis Hofmann, Jördis Triebel und Lisa Vicari.
Während sich Netflix intensiv um den lukrativen deutschsprachigen Markt kümmert, haben heute auch die deutschen Medienkonzerne RTL und ProSiebenSat.1 bekanntgegeben, wie sie den großen Streamingkonzernen Amazon und Netflix Paroli bieten werden: Beide arbeiten an umfassenden Streaming- beziehungsweise VoD-Konzepten. Mehr dazu lesen Sie hier (RTL) und hier (ProSiebenSat.1). (W&V/mit dpa)