So hingegen müssen wir in Deutschland damit leben, dass schätzungsweise 15 bis 20 Prozent der Onliner bereits Adblocker auf dem Desktop installiert haben. Möglicherweise werden ähnlich viele Nutzer auch von Googles Angebot Gebrauch machen, die Daten zu löschen - wenngleich ich persönlich mit einer geringeren Prozentzahl rechne.

Welche Art von Online-Werbung wird dadurch schwieriger?

Im Prinzip betrifft es sämtliche Online-Werbung, die auf dem Suchverhalten, den dadurch angenommenen Interessen und Geo-Daten der User basiert.

Jedoch bietet Google den Nutzern auch die Möglichkeit, stärker selbstverwaltet zu bestimmen, welche Werbung sie sehen wollen. Unter "Werbung nach Ihrem Geschmack" können persönliche Einstellungen vorgenommen werden – großartig für die Nutzer und dadurch auch für die Advertiser. Denn diese müssen nicht länger auf Basis von Suchverläufen Interessen vermuten, sondern bekommen vom User selbst gesagt, was er sehen will.

Für das klassische keywordbasierte Marketing hingegen bleibt alles beim Alten.

Wo sehen Sie Vorteile?

Wie eben beschrieben, bietet die Möglichkeit "Werbung nach Ihrem Geschmack" für alle Beteiligten einen Vorteil. Im Endeffekt bereinigt Google so automatisch Streuverluste. Nun bleiben hauptsächlich User übrig, die offen gegenüber Werbung sind. Online-Werbung wird dadurch noch effizienter. Sicherlich wird die Userbasis der Beworbenen vorerst schrumpfen - die verbleibenden Nutzer sind dafür umso wertvoller.

Gleichzeitig müssen sich die Kreativen noch stärker ins Zeug legen, was die Gestaltung der Display- und Video-Ads angeht. Eine Herausforderung, die hoffentlich schöne Blüten treibt. Je besser die Werbekunst, desto mehr steigt mittelfristig die Akzeptanz der User für Online-Ads. Jetzt muss die Branche erneut beweisen, dass Werbung auch unterhalten und Datensammelei einen Mehrwert bieten kann.

Wie sollten sich Agenturen und Werbungtreibende jetzt rüsten?

Abwarten und nicht in Panik verfallen. Was Textanzeigen angeht, bleibt ja ohnehin alles wie gehabt.

Display- und Video-Ads stehen auf dem Prüfstand und müssen mehr denn je derart gestaltet werden, dass die Grenze zwischen unterhaltsamer Werbung, Entertainment und Content zerfließt. Alles in allem gilt also wie immer: Krise als Chance.

Seit über 15 Jahren ist Hurra.com als inhabergeführte Performance-Marketing-Agentur auf dem Markt. Zu ihren Geschäftsfeldern zählen unter anderen SEA, SMA, SEO, Website- und Conversion-Optimierung, Produktdaten-Marketing oder Online Display Advertising. Die Geschäftsführung von Hurra Communications liegt in den Händen der Gründer René Schweier (CEO) und Gerd Schweier (CTO) sowie von Markus Schindler, der als Head of Sales & Marketing seit 2000 dem Management angehört.


Annette Mattgey, Redakteurin
Autor: Annette Mattgey

Seit 2000 im Verlag, ist Annette Mattgey (fast) nichts fremd aus der Marketing- und Online-Ecke. Als Head of Current Content sorgt sie für aktuelle Geschichten, Kommentare und Kampagnen auf wuv.de. Außerdem verantwortet sie das Themengebiet People & Skills.