
Nach der Causa Fischer: "Bild"-Reporter Schüler ist zurück!
Reporter Uli Schüler ist mit heiler Haut aus dem Verfahren um ein Sex-Video von Ottfried Fischer gekommen. Nun darf er offenbar wieder für "Bild" schreiben.
Ende Mai hat Ottfried Fischer in zweiter Instanz eine Niederlage erlitten. Im Berufungsprozess um das Sex-Video des Münchner Schauspielers ist der Ex-"Bild"-Reporter freigesprochen worden – der Kadi sah den Tatvorwurf der Nötigung und Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch unbefugte Bildaufnahmen als nicht erfüllt an.
Nach Informationen von W&V Online kehrt Wolf-Ulrich "Uli" Schüler nun zurück zu Springers Boulevard-Zeitung. In der Berliner Zentrale soll er Ressortleiter Unterhaltung werden; er berichtet dort an den Unterhaltungschef und stellvertretenden "Bild"-Chefredakteur Gerald Selch. Bei Springer heißt es auf Anfrage: "Spekulationen zu Personalien kommentieren wir nicht."
Zurück zum Fall. In erster Instanz hatte Schüler noch verloren. Er war zunächst wegen der genannten Anklagepunkte zu 14.400 Euro Geldstrafe verurteilt worden. Gegen das Urteil hatte er Berufung eingelegt. Laut dem damaligen Amtsgerichts-Urteil hatte der ehemalige "Bild"-Mitarbeiter den Schauspieler mit einem Sex-Video zu einem Exklusiv-Interview genötigt. Das Video zeigte offenbar Fischer, der in dem Prozess als Nebenkläger auftrat, beim Sex mit zwei Prostituierten.
Der Ausgang der Rechtssache war bereits erwartet worden. "Der Ankauf des Bildmaterials durch den Angeklagten ist nach Ansicht der Kammer schon deshalb nicht strafbar, da er dessen Inhalt zu dieser Zeit nicht gekannt hatte. Im Übrigen war der Ankauf durch das Grundrecht der Pressefreiheit gedeckt", entschied Ende Mai das Gericht. Zudem habe der Journalist Fischer nicht in seinem höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt. Das bloße Erwähnen des Bildmaterials in einem Telefongespräch sei nicht strafbar. Ottfried Fischer hat angekündigt, in die nächste Instanz ziehen zu wollen.
ps/lip