Startup:
Musikdienst Shazam überspringt Milliarden-Marke
Nach der jüngsten Finanzierungsrunde hat es das Unternehmen Shazam geschafft: Es wird mit mehr als einer Milliarde Dollar bewertet. Für 2015 hat Shazam weitreichende Pläne - auch in Richtung Einzelhandel.
Der Musik-Erkennungsdienst Shazam hat bei seiner Bewertung die Milliarden-Marke geknackt. Das Startup holte sich bei seiner neuen Finanzierungsrunde 30 Millionen Dollar bei Investoren und wurde dabei insgesamt mit einer Milliarde Dollar bewertet. Inzwischen gebe es mehr 100 Millionen aktive Nutzer im Monat, teilte Shazam am Mittwoch weiter mit. Andrew Fisher, Executive Chairman von Shazam, sagte dazu: "Diese Investitionen spiegeln die substanziellen Fortschritte wider, die wir bei der Schaffung von Interaktionsmöglichkeiten zwischen Marken, Medieninhalten und ihren Zielgruppen gemacht haben. Wir freuen uns sehr über die Unterstützung bestehenden neuer Investoren, während wir unsere Bilanz weiter stärken und unsere Unternehmensstrategie effizient umsetzen."
Die Shazam-App kann binnen weniger Sekunden erkennen, welcher Song gerade spielt. Die Betreiber versuchen, auf dieser Basis ein Geschäftsmodell aufzubauen: Shazam leitet Nutzer an Download-Stores weiter, spielt Musik von Streaming-Diensten wie Spotify oder Rdio ab oder zeigt zusätzliche Inhalte auf dem Smartphone-Bildschirm an. So ermöglicht Shazam es etwa, TV-Sendungen und Werbespots mit weiterführenden Inhalten auf dem Second Screen zu verknüpfen. Auch für Kinos, Einzelhändler, Radiosender und Werbugntreibende bietet Shazam Möglichkeiten der Kommunikation an.
Bereits verwirklicht ist die Kooperation mit US-Firma Mood Media, die Handelsunternehmen mit Hintergrundmusik versorgt. Nutzt ein Kunde die Shazam-App, kann diese eine Art nicht hörbares Wasserzeichen im Song erkennen. Die standortbasierte Plattform "Presence" von Mood Media ermöglicht dann wiederum das Versenden von Coupons. Auch die Beacon-Technologie will Shazam für standortbasierte Empfehlungen und Mobile Couponing testen. Dazu erobert Shazam demnächst auch die Handykamera, um Anzeigen, QR-Codes, Verpackungen und Barcodes zu scannen.
"Wir werden uns auch weiterhin auf eine wachsende Nutzerbasis und höhere Zugriffszahlen konzentrieren. Unsere Stärken im Musikbereich nutzen wir, um noch mehr Inhalte ‚shazambar‘ zu machen und das Potential unserer Technik voll zu erschließen", erklärte Rich Riley, CEO von Shazam. „Unser Vorstoß in neue Geschäftsfelder im letzten Jahr hat unseren Benutzern erlaubt, mehr Aspekte ihrer Welt zu verbinden und ermöglicht es unseren Partnern und Werbekunden, eine wesentlich größere Kundenbasis zu erreichen."
(am/dpa)