Dmexco:
Muche und Schneider verklagen die Koelnmesse
Neue Runde im Dmexco-Streit: Die entlassenen Messe-Manager Christian Muche und Frank Schneider verklagen nun ihrerseits die Koelnmesse.
Das juristische Nachspiel um die Entlassung der ehemaligen Dmexco-Macher Christian Muche und Frank Schneider spitzt sich zu. Die beiden entlassenen Manager verklagen nun ihrerseits den Messe-Veranstalter Koelnmesse. Das einstige Dmexco-Duo fordert von der Kölner Firma sein Honorar sowie eine Gewinnbeteiligung für die diesjährige Dmexco.
Die Koelnmesse hatte Muche und Schneider überraschend im November 2017 fristlos gekündigt. Der Vorwurf: das Duo soll gegen das Konkurrenzverbot in seinem Vertrag verstoßen haben. Gemeint war das Engagement bei der Schweizer Digitalkonferenz D-Puls. Muches und Schneiders Firma KDME wurde per Einstweiliger Verfügung untersagt, sich bis September 2018 anderweitig bei Messen und Veranstaltungen aus dem Bereich Digitalmarketing zu engagieren.
Das Landgericht Köln gab den einstigen Dmexco-Organisatoren in weiten Teilen recht und hob diese Einstweilige Verfügung wieder auf. In ihrem Urteil vom 23. Januar argumentieren die Richter, es gelte zwar ein Wettbewerbsverbot für Muche und Schneider. Dies beschränke sich aber auf das Gebiet der Europäischen Union und gelte nicht für die Schweiz. Außerdem sei die Züricher D-Puls-Konferenz keine Konkurrenz zur Dmexco. Die Koelnmesse will das Urteil anfechten und hat eine Berufung angekündigt.
Muche und Schneider sehen sich durch den Kölner Richterspruch bestätigt. "Wir haben in vollem Maße Recht bekommen", erklärt Christian Muche gegenüber W&V. "Das Gericht hat festgestellt, dass wir uns nichts zu Schulden haben kommen lassen." Das Urteil entziehe "der Kündigung durch die Koelnmesse jegliche Grundlage". Muche ist "sehr optimistisch, dass sie juristisch keinen Bestand haben wird".
Muche und Schneider sehen sich weiter im "Vertragsverhältnis zur Koelnmesse"
Das Kölner Urteil liefert den ehemaligen Dmexco-Managern außerdem nun die juristische Munition für ihre Zahlungsklage. Sie soll noch diese Woche eingereicht werden. "Die Kündigung ist nicht rechtens – deshalb stehen wir weiter in einem Vertragsverhältnis zur Koelnmesse", argumentiert Muche. Aus diesem Grund habe man auch ein Anrecht auf die Honorarzahlungen.
Mit ihrer Konterklage untermauern die beiden KDME-Inhaber ihre juristische Position im Dmexco-Streit. Dass sie tatsächlich jemals wieder für die Digitalmesse arbeiten werden, ist indes sehr unwahrscheinlich.
Koelnmesse und Digital-Verband BVDW, Inhaber der Marke Dmexco und inhalticher Träger der Veranstaltung, haben unlängst die Schlüssel-Positionen neu besetzt. Plista-Gründer Dominik Matyka hat als Chief Advisor Christian Muches Rolle als Kongress-Chef übernommen. Philipp Hilbig steigt innerhalb der Messe ins Dmexco-Board auf und ersetzt Frank Schneider als oberster Messeplaner.