
Kein Käse:
Mirácoli ist die "Mogelpackung des Jahres"
Weil die Fertignudeln von Mars plötzlich ohne Käse und mit weniger Tomatensauce und Würze in den Regalen liegen, geht die Auszeichnung der Verbraucherzentrale Hamburg in diesem Jahr an Mirácoli.

Foto: Verbraucherzentrale Hamburg
43.044 Stimmen wurden abgegeben bei der Wahl zur "Mogelpackung des Jahres 2019" - mehr als ein Drittel davon ging an Mirácoli. Der Grund: Seit vergangenem Jahr wird das Nudelgericht ohne Käse verkauft, und auch an Tomatensauce (etwa 7 Gramm weniger) und Würzmischung wurde gespart. Am Preis (etwa 1,59 Euro für die 380 g-Packung) hat Hersteller Mars allerdings nichts geändert, heißt es bei der Verbraucherzentrale Hamburg, die die Auszeichnung bereits zum sechsten Mal verleiht. Einen gesonderten Hinweis auf den reduzierten Inhalt gibt es auf dem Karton nicht.
Weitere Kandidaten für die "Mogelpackung des Jahres":
- Ein Karottensaft von Hipp, dessen Preis sich mehr als verdoppelt hat.
- Eine Rama-Margarine, die um 43 Prozent teurer ist als die klassische Rama. Die Margarine wird in einem Becher mit 350 statt 500 Gramm Inhalt verkauft, kostet aber genauso viel.
- Schokolade von Milka, die aussieht, wie eine normale 100 Gramm-Tafel, aber nur 85 Gramm wiegt.
- Frosties Cerealien, wo die Füllmenge unmerklich reduziert wurde.
Die Verbraucherzentrale Hamburg fordert, die Politik müsse Verbraucherinnen und Verbraucher endlich besser vor den Tricksereien der Unternehmen schützen. Es sei ein Leichtes, ehrlich mit seinen Kunden umzugehen - Mars könne zum Beispiel einfach eine zweite Variante mit Käse anbieten.
"Verbraucher haben kaum eine Chance, versteckte Preiserhöhungen im Handel zu erkennen, und wir können keine rechtlichen Schritte einleiten", sagt Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg. Während die Hersteller die Füllmenge reduzieren, legen die Händler laut Kartellrecht die Preise fest. "Da schiebt einer dem anderen den Schwarzen Peter zu und am Ende war es keiner gewesen".
Mehr als 2.500 Beschwerden zu Mogelpackungen erhielt die Verbraucherzentrale Hamburg im zurückliegenden Jahr. Neben versteckten Preiserhöhungen ärgern sich Verbraucher vor allem über Verpackungen mit viel Luft und wenig Inhalt, die die Umwelt belasten.
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