
Datensicherheit:
Millionenschwere TV-Kampagne für "E-Mail made in Germany"
Die Deutsche Telekom, Freenet, Gmx und Web.de werben in einer millionenschweren TV-Kampagne für ihre gemeinsame Initiative "E-Mail made in Germany". Der TV-Spot erinnert an Youtube-Experimente wie "Facebook in Real Live", bei denen sich jemand im echten Leben so verhält, wie viele User im Web und dabei persönliche Grenzen nicht achtet.
Die Deutsche Telekom, Freenet, Gmx und Web.de werben in einer millionenschweren TV-Kampagne für ihre gemeinsame Initiative "E-Mail made in Germany". Seit dem 29. April 2014 kommunizieren die rund 50 Millionen deutschen Privatkunden der beteiligten Unternehmen automatisch verschlüsselt. Alle Daten werden ausschließlich in Deutschland verarbeitet und gespeichert.
Der TV-Spot erinnert an Youtube-Experimente wie "Facebook in Real Live", bei denen sich jemand im echten Leben so verhält, wie viele User im Web und dabei persönliche Grenzen nicht achtet. In der Version der Initiative "E-Mail made in Germany" sieht man eine junge Frau, die Unbekannte mit Fragen nervt wie "‘Tschuldigung, darf ich mal Deine Mails checken?" Die beteiligten Unternehmen versprechen, das nicht zu machen und setzen dazu auf eine 100 prozentige SSL-Verschlüsselung.
Sie wollen "E-Mail made in Germany" als Standard etablieren und damit auch Unternehmenskunden überzeugen. Der TÜV Rheinland bietet eine entsprechende Zertifizierung an.
Mit der Initiative wollen die Telekom und United Internet "Deutschland insgesamt noch mehr für den Datenschutz sensibilisieren", so der Vorstandschef von United Internet, Ralph Dommermuth. Hintergrund ist der NSA-Skandal, der den Unternehmen Vertrauen kostete. Die Unternehmen wollen das nun zurückgewinnen. Nicht zuletzt wollen sie sich von Anbietern aus den USA abheben: Neben dem sicheren Transport sollen E-Mails nur in Rechenzentren in Deutschland gespeichert werden.
Allerdings liegen die Mails weiter unverschlüsselt auf den Servern der Unternehmen und werden auch auf dem Transportweg kurz entschlüsselt. Kritiker hatten den "E-Mail Made in Germany"-Vorstoß daher als Werbemaßnahme eingestuft. Telekom-Vorstandschef Timotheus Höttges verteidigte das Vorgehen. "Für die breite Öffentlichkeit, für den klassischen E-Mail-Verkehr, haben wir jetzt eine deutlich höhere Sicherheitsstufe erreicht", sagte er.
(fm/dpa)