
Kampf gegen Corona:
Melitta stellt Atemmasken auf Filtertütenbasis her
Sie mögen aussehen wie ein Scherz, aber durch die Verwendung bestimmter Vliese, sind sie für den Schutz vor den Coronaviren gut geeignet: Die Gesichtsmasken, die Melitta in millionenfacher Stückzahl produziert.

Foto: Melitta Group
Die von vielen erwartete Maskenpflicht ist nicht gekommen. Lediglich eine Empfehlung hat die Bundesregierung ausgesprochen. Der Bedarf nach den Gesichtsbedeckern wird damit trotzdem steigern. Wie so viele andere Unternehmen auch, beteiligt sich ab sofort auch Melitta, Hersteller unter anderem von Kaffeefiltern, an der Produktion der Schutzmaßnahmen.
Als Beitrag zur Versorgung mit dringend benötigten Atemmasken, stellt die Melitta Group Teile ihrer Produktion um. In der Produktion zur Herstellung von Melitta Filtertüten werden in Minden ab sofort auch Atemmasken industriell und in hoher Stückzahl gefertigt.
Luftfilter statt Kaffeefilter
"Mit unseren Produktionskapazitäten sind wir in der Lage, in kürzester Zeit sehr hohe Mengen an Atemmasken herzustellen", sagt Jero Bentz, Mitglied der Unternehmensleitung und persönlich haftender Gesellschafter der Melitta Group. "Unser Unternehmen ist seit Jahrzehnten darauf spezialisiert, neben unseren weltweit bekannten Filtertüten auch andere Filtermaterialien wie beispielsweise Staubsaugerbeutel und andere industrielle Spezialpapiere wie Tapetenvliese, Vormaterialien für Luftfilter – auch für den medizinischen Sektor – zu entwickeln und zu produzieren."
Diese Kompetenzen in Verbindung mit der auf hohen Mengenausstoß ausgelegten Produktion der Filtertüten hat das Unternehmen nun kurzfristig mit höchster Priorität zusammengeführt. Das Ergebnis ist eine Atemmaske in Form der Filtertüten mit sehr guten Filtrations-, Atem- und Trageeigenschaften. Sie besteht aus einem dreilagigen Vlies, welches eine Meltblownlage enthält, die bereits den OP-Masken Standard gemäß EN14683 mit einer Bakterien Filtrations-Effizienz (BFE) > 98% erfüllt. Befestigt werden diese Masken im ersten Schritt mit einem Clip oder Gummibändern. Die Weiterentwicklung der Masken ist in weiteren Ausbauschritten geplant – auch die Herstellung von FFP2 und FFP3 Masken ist in der Entwicklung.
Für den deutschen und den amerikanischen Markt
Die bestehenden Kapazitäten lassen in Kürze eine Herstellung von bis zu einer Million Masken pro Tag erwarten. Diese Stückzahlen können sukzessive um ein Vielfaches erhöht werden, sofern die Vormaterialien ausreichend zur Verfügung stehen. Neben Deutschland plant die Melitta Group auch die bestehenden Produktionskapazitäten in den USA und Brasilien zu nutzen, um Atemmasken für die Länder in Nord- und Südamerika herzustellen.
„Wir sind davon überzeugt, in Sachen Qualität und Menge und in Verbindung mit der kurzfristigen Verfügbarkeit, einen signifikanten Beitrag zur Gesundheit der Menschen und zur Milderung der Einschränkungen aufgrund der Corona-Epidemie liefern zu können“, so Jero Bentz.
Die produzierten Atemmasken der ersten Woche wird Melitta an die eigenen Mitarbeiter und Standorte verteilen und eine Million Masken an Gesundheitseinrichtungen spenden. Die Empfänger werden derzeit mit den zuständigen politischen Stellen abgestimmt und die Verteilung wird zeitnah erfolgen.