WPP-Agenturchef:
Mega-Gehalt für Martin Sorrell: 77 Millionen Euro Bonus
Schon 2014 hatte der WPP-Chef 55 Millionen Euro eingestrichen, doch dieses Jahr könnte er alles bisher Dagewesene toppen: 77 Millionen Euro stehen Sorrell offenbar aufgrund älterer Bonus-Vereinbarungen zu. Der Ärger der Aktionäre ist vorprogrammiert.
Schon 2014 gab es mächtig Ärger, als WPP-Chef Martin Sorrell ein Jahresgehalt von 43 Millionen Pfund (55 Millionen Euro) kassierte. Damals war sein Gehalt gegenüber dem Vorjahr um 43 Prozent gstiegen. Doch dieses Jahr winkt ihm sogar noch mehr. Allein der Bonus, der ihm wohl aufgrund einer langjährigen Vereinbarung zusteht, könnte 60 Millionen Pfund ausmachen (77 Millionen Euro), wie die britische Zeitung "The Guardian" schreibt.
Wenn man Jahresgehalt und jährliche Zulagen hinzuzählt, könnte er für 2015 zusammengenommen 70 Millionen Pfund einstreichen (89 Millionen Euro). Sorrell erhält den 60-Millionen-Bonus in Form von Aktienzuteilungen. Diese Belohnung war offenbar an Bedingungen zur Geschäftsentwicklung von 2010 bis 2015 geknüpft, und diese Zielvereinbarungen seien deutlich übertroffen worden, heißt es in dem Artikel.
In den vergangenen Jahren hat Sorrell 150 Millionen Pfund eingenommen (192 Millionen Euro). Das macht ihn zum Bestverdiener der im Index FTSE gelisteten Unternehmen. Seit Jahren schon ist Sorrells Gehalt Gegenstand von Diskussionen. Die WPP-Eigner haben mehrfach gegen die hohen Gehaltszahlungen protestiert. Auch 2014 hatten bei der WPP-Aktionärsversammlung 22 Prozent gegen Sorrells Gehaltserhöhung gestimmt. 2012 mussten die Berechnungsgrundlagen für das Gehalt des obersten WPP-Chefs geändert werden, als über 60 Prozent der Aktionäre ein Gehaltspaket von Sorrell ablehnten. Diese Neuregelung allerdings wird erst im kommenden Jahr greifen.
Gegenüber Business Insider sagte eine Aktivistin der Gruppe ShareAction, die sich für eine Beschneidung der CEO-Boni und einen fairen Finanzmarkt einsetzt, dass viele CEO-Gehälter in den vergangenen Jahren in Höhe geschnellt seien, aber Sorrells Entgelt würde alle anderen aber noch einmal um ein Vielfaches übertreffen. Man könne mittlerweile keinem Shareholder mehr verständlich machen, welche Leistung es wert wäre, sie mit 70 Millionen Pfund pro Jahr zu belohnen.
Dazu wird die WPP-Gruppe, zu der u.a. Grey, Y&R, Group M und das Marktforschungsinstitut Infratest gehören, mit einem Statement zitiert: Die genaue Höhe von Sorrells Zahlungen werde erst im April mit den Geschäftszahlen bekannt gegeben. Die Ziele aber hätte Sorrell alle erreicht: Der WPP-Aktienkurs sei seit 2011 um 98 Prozent gestiegen, während der Index FTSE100 nur um 5,8 Prozent gewachsen sei.