
Mediensplitter: Was sonst noch in der Branche passiert
Die "Wanderhure" von Sat.1 hört auf zu wandern, Springers "Bild" fängt erneut an zu schrumpfen und die neuen Frankfurter "Tatort"-Kommissare fangen an, durch die Decke zu gehen: Was sonst noch in der Medienbranche passiert ist.
Sat.1. Lässt Schauspielerin Alexandra Neldel nur noch einmal ins Kostüm der mittelalterlichen "Wanderhure" steigen. An diesem Dienstag beginnt der Münchner Privatsender mit den Dreharbeiten zum dritten und letzten Teil der Fortsetzungssaga mit dem Titel "Das Vermächtnis der Wanderhure". Die ersten beiden Filme, die nach Büchern des Autorengespanns Iny Klocke und Elmar Wohlrath entstanden, erreichten 9,75 Millionen Zuschauer im Herbst 2010 und 8,01 Millionen im Februar dieses Jahres. Marie kämpft dieses Mal gegen feindselige Mongolen und bekommt es laut Sat.1 mit der machtgierigen Mätresse des Königs zu tun, gespielt von Julie Engelbrecht. Wieder dabei im Mittelalter-Epos ist Götz Otto als König Sigismund. Sat.1 tröstet den Event-Movie-Fan aber damit, dass weitere eigenproduzierte Filme in der Pipeline sind. So steht seit 19. April Annette Frier im Film "Schöne neue Welt" als Mutter einer zwölfjährigen Tochter, die nur in der Smartphone-Welt lebt, vor der Kamera.
Springer. Erprobt in Hamburg eine weitere Variante der Tabloid-"Bild". 100 Tage lang - vom 7. Mai bis zum 14. August - erscheint an der Alster neben der regulären Ausgabe des Boulevardblattes auch eine verkleinerte Version. Das berichtet der "Kontakter". Im Unterschied zur Münchner Tabloid-Variante werden Texte und Bilder nicht einfach verkleinert, sondern Layout und Struktur auf das "City-Format" abgestimmt. Marion Horn, Vize-Chefredakteurin von "Bild", spricht von einer teilweise "anderen Gewichtung und Sortierung der Inhalte". Die kleinere "Bild" soll wie die normale Ausgabe 70 Cent kosten und überall dort verkauft werden, wo es auch die reguläre Regionalausgabe Hamburg gibt. Gestartet wird die Aktion aus Anlass des 100. Geburtstags von Verleger und "Bild"-Erfinder Axel Springer.
"Tatort". Wird mit 9,5 Millionen Zuschauern am Sonntagabend zum Quotenrenner. Damit hat der dritte Fall der hessischen "Tatort"-Kommissare Conny Mey (Nina Kunzendorf) und Frank Steier (Joachim Krol) nach einem wahren Ermittlerfall die TV-Konkurrenz beim Gesamtpublikum deutlich abgehängt. Bundesweit habe der Krimi einen Marktanteil von 25,8 Prozent erreicht. In Hessen habe der Marktanteil mit 920.000 Zuschauern gar bei 35,2 Prozent gelegen – so der HR. Das neue Duo wird immer beliebter: Den ersten Fall haben 8,73 Millionen Zuschauer gesehen, den zweiten Fall 9,32 Millionen.
Gruner + Jahr. Startet am 18. Mai einen weiteren "Geo"-Ableger. Mit "GeoThema" werden bereits erschienene Reportagen neu aufbereitet, unter einem Oberthema gebündelt und zweitverwertet. "GeoThema" erscheint vier Mal im Jahr zum Copypreis von zehn Euro.