SevenVentures:
Media for Equity: Wie Stylight vom Investor ProSiebenSat.1 profitiert
Jungunternehmer im ProSiebenSat.1-Programm "Werbung gegen Firmenanteile": Dazu gehört Stylight aus München - ein Fallbeispiel.
ProSiebenSat.1 als Investor, der über die Beteiligungstochter SevenVentures jungen Firmen unter die Arme greift, ist viel beschrieben worden. Doch wie empfinden Startups die Aufnahme in den Kreis der Media-for-Equity-Partner? Ein Unternehmen, an dem der TV-Konzern seit wenigen Monaten eine Minderheitsbeteiligung hält und im Gegenzug unter anderem mediale Starthilfe gibt, ist Stylight. 2008 von Benjamin Günther, Anselm Bauer, Max-Josef Meier und Sebastian Schuon in München gegründet, hat sich die GmbH als Bindeglied zwischen Usern und Internet-Kaufhäusern etabliert. "Wir lotsen die potenziellen Käufer zu den Online-Shops", erklärt CEO Günther das Konzept. Dabei stellen die angemeldeten Nutzer ihre Looks vor, präsentieren ihre Inspiration in Wort, Bild, Musik oder Video. Stücke, die den Besuchern von stylight.de ins Auge stechen, können dann per Link in den jeweiligen Shops erstanden werden. Die Plattform ist am Erlös beteiligt.
Für über 100 Millionen Euro Umsatz bei den Shops hat Stylight im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben gesorgt. Nun sei es an der Zeit, die Reichweite von TV zu nutzen und weiter zu wachsen, begründet Benjamin Günther den Schritt ins Media-for-Equity-Programm von ProSiebenSat.1. Die TV-AG hat sich zum Jahresanfang im Zuge einer Kapitalerhöhung zu den anderen Stylight-Eignern gesellt; dazu zählen Holtzbrinck Ventures, Tengelmann Ventures sowie die beiden Business Angels Urs Keller (B2ABC New Media GmbH) und Stefan Gessulat (Gessulat Media GmbH).
Die Medialeistung, die ProSiebenSat.1 einbringt, wird bereits Ende Juni erstmals zu sehen sein: Dann startet Stylight seine erste TV-Kampagne bei ProSieben und Sat.1. Im Spot selbst wirken ausschließlich "echte" Menschen mit - Stylight-Mitarbeiter und fünf der erfolgreichsten Mode-Bloggerinnen Europas, die zum Dreh vor wenigen Wochen nach München geholt worden sind. Damit bleibt die Plattform ihrem Konzept auch in der Werbung treu: keine Promis! Übrigens haben sich die Stylight-Gründer nach einem Pitch entschieden, die Kampagne von der ProSiebenSat.1-Agentur SugarRay entwerfen und umsetzen zu lassen. "Das Team hat uns einfach überzeugt", betont Günther. "Wir werden jetzt wie ganz ‚normale‘ Werbekunden behandelt und können in den kommenden Monaten unsere Kampagne in den passenden Umfeldern platzieren", fügt er hinzu.
Für Benjamin Günther ist ProSiebenSat.1 durchaus ein besonderer Investor: "Stylight bekommt einerseits ein umfassendes Media-Paket, um die Marke signifikant über TV bekannt zu machen. Andererseits bringt ProSiebenSat.1 Kapital ein, das wir in die weitere Expansion stecken können." Ende Juni wird mit dem spanischen Stylight die insgesamt neunte internationale Variante der Fashion-Community ins Leben gerufen. Der Münchner TV-Konzern sorgt ergo dafür, dass Stylight in eine neue Phase des Wachstums gehen kann.
Zur Erinnerung: Das Media-for-Equity- und Media-for-Revenue-Share-Programm mit dem Rezept "Werbung gegen Firmenanteile" hat die ProSiebenSat.1-Familie vor einigen Jahren aufgelegt. Mehr als 40 Millionen Euro haben die AG und SevenVentures mit den Modellen im Jahr 2011 bereits auf diesem Weg erlöst – 70 Prozent mehr als noch 2010. Christian Wegner, im Vorstand für die Themen New Media & Diversification zuständig, hat im vergangenen Jahr unter anderem Lifestyle als interessantes Segment für den Konzern ausgemacht, ebenso wie digitale Offerten rund um Gesundheit und Schönheit. Im Herbst 2012 hat der Konzern erstmals interessierte Jungunternehmer zum Pitch antreten lassen. Das Interesse war groß. Kein Wunder: Unternehmen wie Zalando, Trivago oder Preis24.de verdanken ihre Bekanntheitsschübe dem Investor ProSiebenSat.1.