Film-Ende und Serienersatz:
#MeToo und die Folgen für Kevin Spacey
Sony und Regisseur Ridley Scott gehen nach sexuellen Vorwürfen hart mit Kevin Spacey ins Gericht - und schneiden ihn aus einem fertigen Film.
Sechs Wochen vor dem geplanten US-Kinostart des Films "Alles Geld der Welt" sollen alle Szenen mit Kevin Spacey herausgeschnitten werden. Wie US-Medien berichten, will Regisseur Ridley Scott Spaceys Rolle des Ölmilliardärs Jean Paul Getty in dem Entführungsdrama mit dem Schauspieler Christopher Plummer nachdrehen.
Die Crew und Sony Pictures stünden einstimmig hinter der Entscheidung Scotts, den 58-jährigen Spacey zu ersetzen. Die Dreharbeiten würden sofort beginnen, um den Starttermin am 22. Dezember einhalten zu können. In Deutschland soll der Film kommendes Jahr in die Kinos kommen.
Der Film erzählt die Geschichte der spektakulären Entführung des reichen Erben John Paul Getty III. nach, der sich 1973 fünf Monate in der Hand skrupelloser Entführer befand. Sein Großvater hatte sich zunächst geweigert, das Lösegeld zu bezahlen. Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, schnitten die Mafia-Kidnapper Getty sogar das rechte Ohr ab. Weitere Stars des Films sind Michelle Williams und Mark Wahlberg.
Gegen den "House of Cards"-Star Kevin Spacey mehren sich die Vorwürfe der sexuellen Belästigung. Netflix schmiss den US-Schauspieler aus der Erfolgsserie. Und erst diese Woche berichtete die ehemalige TV-Moderatorin Heather Unruh von einem sexuellen Übergriff Spaceys gegen ihren Sohn.
Netflix macht den großen Schnitt
Für den Mimen hat die Welle, die unter dem Hashtag #MeToo losgetreten wurde, noch mehr Folgen: Netflix hat den Schauspieler nicht nur von weiteren Produktionen der Serie "House of Cards" ausgeschlossen. Der Streamingdienst will auch den von Spacey produzierten Film "Gore", in dem er selbst die Rolle des Autoren Gore Vidal spielt, nicht veröffentlichen. Zuletzt hatten acht ehemalige und aktuelle Mitarbeiter der Serie "House of Cards" offen über sexuelle Belästigung durch Spacey gesprochen.
Fans wollen indes das Beste aus der Situation machen und Kevin durch Kevin ersetzen: So gibt es eine Petition, die Komödienstar Kevin James in die Rolle des Präsidenten im Netflix-Erfolg bringen will.