Martin Sorrell: Facebook taugt nicht für Werbung
Facebook sei zwar hervorragend fürs Branding, nicht aber fürs Werben - mit dieser Provokation hat WPP-Chef Martin Sorrell die Social-Media-Evangelisten in Cannes geschockt.
WPP-Chef Martin Sorrell zweifelt an Facebooks Qualitäten als Werbemedium. "Ich glaube, Facebook ist das beste oder eines der besten Branding-Instrumente der Welt, aber ich glaube nicht, dass es auch notwendigerweise ein Werbe-Instrument ist," sagte Sorrell laut der britischen Zeitung "Guardian" in Cannes.
200 Milllionen Dollar hat WPP laut Sorrell vergangenes Jahr in Facebook investiert, was immerhin fünf Prozent des Umsatzes des Social Networks ausmacht. Dieses Jahr soll das Budget noch verdoppelt werden - wobei der Anteil am Facebook-Umsatz wohl gleich bleiben dürfte. Aber im Vergleich zum Gesamt-Volumen von WPP sei diese Umschichtung nicht weltbewegend, so Sorrell. Gerade was die Response-Rate beträfe sei Facebook nicht gerade brillant.
Facebook habe wegen seiner Größe gute Voraussetzungen, aber es gäbe Themen, die unbedingt angepackt werden müssten - wie etwa die Werbung für mobile Anwendungen. Dabei müsse man sich ansehen, wie sich Facebook längerfristig entwickle. "Dies ist ein Marathon, kein Sprint," sagte er.
Sorrells Einwände treffen das soziale Netzwerk hart. Denn auch bei den Werbungtreibenden strahlt der Stern nicht mehr so hell wie vormals. Zwar haben sich erst kürzlich Big-Spender wie Coca-Cola und Ford für Facebook ausgesprochen, aber es gibt auch Abtrünnige: General Motors hatte neulich angekündigt, seinen Werbe-Etat bei Facebook abzuziehen. Der Konzern bliebt nur noch mit seinen eigenen Auftritten auf der Plattform.