
Liberty Global:
Malone schielt nun doch auf Kabel Deutschland
Er würde gerne, wenn er dürfte: Kabel-Mogul John Malone will nach Kabel BW weitere Netze kaufen...
US-Kabelnetzinvestor John Malone ist weiter auf Einkaufstour. Nachdem die Liberty-Tochter Unitymedia erst Ende 2011 den Konkurrenten KabelBW für gut drei Milliarden Euro übernommen hat, ist auch Sicht Malones noch Luft im deutschen Kabelmarkt, den er beim ersten Anlauf vor mehr als einem Jahrzehnt nicht am Stück von der Deutschen Telekom übernehmen dürfte. "Wenn uns die Regulierer lassen würden, wären wir natürlich bereit, weiter zu investieren - etwa Anteile an Kabel Deutschland zu erwerben, auch wenn die aktuell nicht zum Verkauf stehen", sagte Malone im Gespräch mit der "Welt". Die Konsolidierung im deutschen Kabelmarkt sei noch nicht abgeschlossen. Am Kapital solle es von Liberty-Seite nicht mangeln. Malone könnte sich als Alternative auch ein Joint Venture mit der Konkurrenz in München vorstellen.
Fest steht bereits, dass Malone im deutschen Markt eine größere Rolle spielen will – in Konkurrenz zu den Telekommunikationsriesen. Liberty Global und das Tochterunternehmen Unitymedia KabelBW haben daher jetzt eine gemeinsame Berliner Repräsentanz eröffnet. Wie es in einer Mitteilung des Unternehmens heißt, sei das Ziel des neuen Büros in der Hauptstadt, auch auf bundespolitischer Ebene Impulse zu geben. Von dort aus will Malone laut "Welt für mehr Freiheiten für die Kabelanbieter werben - er sieht den Markt noch immer als überreguliert an. Seine Kampfansage an Telekom und Konsorten lautet: "Generell sind wir Kabelnetzbetreiber der kleinere Herausforderer in Telekommunikationsmärkten, die von traditionellen ehemaligen Monopolisten dominiert werden."
2001 ist Malones Einstieg in den deutschen Kabelmarkt am Widerspruch der Wettbewerbsbehörden gescheitert. 2009 gelang ihm mit der Übernahme von Unitymedia dann doch noch der Durchbruch im deutschen Markt. "Der nächste große Schritt ist die Kooperation mit Mobilfunkanbietern. Unsere neue Inhalteplattform Horizon liefert den Kunden ihre Inhalte auf jedes Gerät - nun sollen sie sie auch außerhalb der eigenen vier Wände sehen können", kündigt John Malone gegenüber der "Welt" an. Weiter wachsen soll Liberty Global auch in der europäischen Nachbarschaft, wo er schon mit der Marke UPC stark präsent ist.