
3,16 Milliarden: Malone übernimmt Kabel BW
Nach Unitymedia sichert sich John Malones Firma Liberty Global mit Kabel BW auch Deutschlands drittgrößten Kabelnetzbetreiber.
Der milliardenschwere Bieterwettkampf um Kabel BW ist entschieden, der Gang an die Börse damit passé. Deutschlands drittgrößter Kabelnetzbetreiber geht zu einem Unternehmenswert von 3,16 Milliarden Euro an den US-Kabelkonzern Liberty Global. Dieser besitzt hierzulande bereits Unitymedia. In der zweiten Jahreshälfte soll der Verkauf abgeschlossen sein - sofern es keine kartellrechtlichen Probleme gibt.
Hinter Liberty Global steckt der US-Medientycoon John Malone. Er verspricht sich eine satte Rendite von seinem Engagement in Baden-Württemberg - dies sei schließlich eine der "wohlhabendsten Regionen in Europa", wie Liberty Global in der Mitteilung betonte. Die deutschen Verbraucher würden überdies von der Übernahme profitieren, versichert Liberty-Global-Chef Mike Fries. Die Kabelnetzbetreiber bauen ihre Netze immer mehr zu Datenautobahnen aus. Neben Fernsehen, Festnetz-Telefon und Internet bietet Kabel BW seit kurzem auch Mobilfunk an.
Kabel BW ist der größte Kabelnetzbetreiber im Südwesten mit nach eigenen Angaben inzwischen 2,4 Millionen Kunden. Im vergangenen Jahr ist der Umsatz um 14 Prozent auf 563 Millionen Euro gestiegen und das Vorsteuerergebnis hatte sich beinahe auf 93 Millionen Euro verdoppelt. Bislang ist Kabel BW im Besitz des schwedischen Finanzinvestors EQT gewesen, der seine Tochter eigentlich an die Börse bringen wollte. Zu dem Umdenken dürften die jüngsten Turbulenzen an den weltweiten Finanzmärkten gesorgt haben.